Wilkenburg.
In Wilkenburg haben falsche Polizeibeamte einen 80-Jährigen um seine Ersparnisse betrogen. Bisherigen Ermittlungen zufolge hatte der Senior in den späten Freitagabendstunden, 4. Mai, erstmals einen Anruf von einem vermeintlichen Kriminaloberkommissar, Herrn Bach, aus Hannover erhalten. Dieser hatte ihm mitgeteilt, dass man kürzlich eine Einbrecherbande gefasst habe. Bei den Festgenommenen habe man Hinweise darauf gefunden, dass auch bei ihm eingebrochen werden solle. Weiterhin seien an den Verbrechen auch mehrere Banken beteiligt. Der falsche Polizist bat den 80-Jährigen um Stillschweigen, da ein umfangreiches, verdecktes Ermittlungsverfahren liefe und gab an, sich wieder zu melden. In einem erneuten Telefonat am darauffolgenden Montag, 8. Mai, forderte der Unbekannte ihn auf, einen fünfstelligen Betrag zur Überprüfung abzuheben, da angeblich Bankmitarbeiter Falschgeld in Umlauf brächten. Der Senior tat wie ihm geheißen und holte 55.000 Euro von seiner Bank. Das Geld übergab er schließlich an einen Mann, der nach eigenen Angaben im Auftrag des Kriminaloberkommissars unterwegs war. Der Abholer erklärte, das Geld auf Echtheit überprüfen zu müssen und nahm es an sich. Am Nachmittag desselben Tages erhielt der 80-Jährige einen weiteren Anruf des falschen Polizisten, welcher ihn noch einmal um Unterstützung bat.
Der Mann fuhr daraufhin erneut zu einer Bank in Ricklingen und überwies knapp 44.000 Euro auf ein vom Anrufer genanntes Konto ins Ausland. Nachdem er das Geld nicht wie vom angeblichen Kriminaloberkommissar Bach versprochen zurückerhalten hatte, wurde er misstrauisch und erstattete vergangenen Samstag, 19. Mai, Anzeige.
Die Polizei ruft erneut zur Wachsamkeit auf und bittet nachfolgende Verhaltenshinweise zu beherzigen:
- Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren Vermögensverhältnissen, Kontoverbindungen oder anderen persönlichen Daten - Polizeibeamte erfragen personenbezogene Daten niemals am Telefon.
- Lassen Sie sich durch trickreich aufgetischte Lügengeschichten nicht einschüchtern oder gar verängstigen.
- Gehen Sie in keinem Fall auf Geldforderungen oder die Übergabe von Wertgegenständen ein. Polizeibeamte würden niemals Ihr Geld oder Wertgegenstände zur Überprüfung oder ähnliches sicherstellen.
- Überprüfen Sie sorgfältig Polizeiausweise und fragen Sie im Zweifel bei Ihrer örtlichen Dienststelle nach. Lassen Sie keine Fremden in Ihr Haus oder Ihre Wohnung.
- Setzen Sie sich mit Ihrer örtlichen Dienststelle in Verbindung, wenn Sie einen Anruf von einem mutmaßlichen Polizisten erhalten haben oder wählen Sie den Notruf.
- Klären Sie als Bankmitarbeiter bei Verdachtsfällen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten Ihrer Kunden auch über diese Masche auf und informieren Sie noch vor Auszahlung auffällig hoher Geldsummen die Polizei.