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Brandanschlag auf jüdische Familie in Hemmingen

Hemmingen/Hannover

 

 

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In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Unbekannte ein Feuer vor einem Wohnhaus in Hemmingen-Westerfeld gelegt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen versuchter schwerer Brandstiftung. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei Zeugen.

Nach ersten Erkenntnissen bemerkten die Bewohner am Samstagmorgen gegen 06:30 Uhr Überreste eines Feuers, das vor der Haustür von Unbekannten gelegt worden war. Die Flammen erloschen eigenständig, verursachten aber im Eingangsbereich Sachschaden an Haustür und Fußmatte. Außerdem hatten die Täter sowohl das Gebäude als auch das Tor zu einem nahe gelegenen Schrebergarten der Bewohner mit dem Schriftzug "Jude" beschmiert. Schätzungsweise entstand insgesamt ein Sachschaden von 2 000 Euro.

Der polizeiliche Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen und bereits am Samstag rund 60 Anwohner befragt. Weitere Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0511-1095555 zu melden.

Verschiedene Politiker und Parteien verurteilen die Tat:

Dirk Toepffer, CDU-Fraktionsvorsitzender im niedersächischen Landtag:„Der Brandanschlag auf das Wohnhaus eines jüdischen Ehepaares in Hemmingen macht fassungslos. Er ist ein feiger Angriff auf uns alle und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Wir stehen geschlossen hinter der Familie und der jüdischen Gemeinde.“

Hemminger Grüne: "Mit Entsetzen und Empörung müssen wir einen antisemitischen Vorgang in unserer Stadt zur Kenntnis nehmen. Das Zündeln an einem Wohnhaus verbunden mit antisemitischen Schmierereien führt uns schmerzlich vor Augen, dass auch in unserer ansonsten doch so unauffälligen Gemeinde ein brauner Bodensatz seine hässliche Fratze zeigen kann. Der Anschlag mahnt uns, nur im wachsamen und festen Zusammenstehen aller Demokraten können wir das schleichende Eindringen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus in die Köpfe verhindern. Hemmingen steht für Demokratie, soziales Engagement, Gemeinschaft und Solidarität. Hemmingen ist nicht braun und soll es auch nicht werden".