Argestorf / Sorsum.
Am Montag haben wir berichtet über einen Vorgang, der sich bei einer Übung der Feuerwehren Argestof und Sorsum zugetragen haben soll. Argestorfs Ortsbrandmeister Matthias Schwarze schilderte, wie aus Sicht der Feuerwehr ein Angriff stattgefunden habe. Jetzt meldet sich die Familie zu Wort, die nach dem Bericht des Ortsbrandmeisters vom Wochenende ganz aktuell unter Drohanrufen zu leiden hat.
"Wir saßen auf der Terrasse, haben gegrillt", erklärt Madelaine Bremer. Plötzlich hörte sie aus dem seit einer Woche leer stehenden aus laute Hilfe-Rufe einer Frau - es war Argestorfs Ortsbürgermeisterin und Ehefrau des Ortsbrandmeisters, Sonja Schwarze. Dichter Qualm drang aus allen Ritzen des Hauses. "Wir dachten das ist echt. Ich hatte gerade kurz vorher auf der Internetseite der Feuerwehr gelesen, dass man bei Bränden mit Wasser kühlen soll. Und da ich gerade noch schnell die Blumen gegossen habe, wollte ich der Frau mit dem Wasser helfen und Linderung verschaffen. Meinen Mann habe ich gerufen und ihm gesagt, er solle den Grill in Ruhe lassen und die Feuerwehr alarmieren. Aber die sei schon auf dem Weg, erklärte Frau Schwarze", berichtet Bremer ihre Erinnerungen an diesen Tag. Schließlich seien auch die Fahrzeuge der Feuerwehr irgendwann angerückt.
"Ein Feuerwehrmann hat dann statt die ´brennende´ Nummer 17 zu wässern auf unser Haus Wasser-Salven abgegeben. Aber unsere Badezimmer- und Schlafzimmerfenster waren groß auf, es war warm an diesem Tag. Die Echtholzböden des 160 Jahre alten Hauses standen unter Wasser. Mein Mann hat dann versucht, dem jungen Mann seinen Fehler zu erklären. Zunächst ruhig und besonnen, dann natürlich irgendwann aufgeregter. Aber der Feuerwehrmann ließ nicht ab von unserem Haus. Die Fenster sind uralt und nicht dicht - und dann ein solcher Druckstrahl der Feuerwehr. Es dauerte, bis Frau Augsburg zur Hilfe kam, die dem jungen Mann das Strahlrohr fast aus der Hand nahm", erinnert sich Bremer weiter.
Sie habe bis spät am Abend im Haus und auch auf der Terrasse das Wasser aufnehmen und die Schäden beseitigen müssen. "Das Wasser hat auch unseren Grill getroffen", erläutert sie. Eine große Welle wegen der Arbeit und der Schäden wollte sie dann nicht machen - aber jetzt ist Schluss: "Seit der Feuerwehrversammlung und der Berichterstattung bekommen wir Drohanrufe. Das verbitte ich mir. Mein Mann ist schwer krank, wir brauchen diesen Stress nicht. Aber wir werden morgen zum Anwalt gehen und Anzeige erstatten. Die Geschichte stimmt so nicht, wie sie die Feuerwehr erzählt - das ist Rufmord."