Springe / Region.
Gestern Vormittag, 21.12.2017, hat sich ein Unbekannter gegenüber einer 76-Jährigen als Polizist ausgegeben und Bargeld erbeutet. Ein weiterer Versuch ist glücklicherweise misslungen. Der seiner Stimme nach zu urteilende etwa 50-jährige und hochdeutsch sprechende Mann hatte sich gegen 9 Uhr bei der Seniorin telefonisch gemeldet und sich als "Kommissar Stein von der Polizei Springe" ausgegeben. In dem weiteren, etwa zweistündigen Telefonat sprach der Unbekannte über Überfälle und Einbrüche in der Nachbarschaft und suggerierte der Dame, dass ihre Ersparnisse bei ihm sicher seien. Nachdem die Frau einen vierstelligen Betrag bei ihrer Bank abgeholt hatte, deponierte sie das Geld, wie zuvor mit dem falschen Polizisten vereinbart, in einer Tüte in ihrem Briefkasten. Als die Tüte am späten Vormittag nicht mehr in dem Kasten steckte und ihr die ganze Sache plötzlich seltsam vorkam, meldete sie sich bei dem Kommissariat in Springe. Die dortigen Beamten mussten der Seniorin leider mitteilen, dass es in ihrer Dienststelle keinen "Kommissar Stein" gebe und sie offenbar einem Trickbetrüger aufgesessen war. Eine 68-jährige Springerin, die gegen Mittag zunächst von einem falschen Polizisten und anschließend von einem falschen Oberstaatsanwalt angerufen wurde, folgte den Anweisungen nicht und brach die Telefonate ab.
Zeugen, die im nordwestlichen Springe verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0511-109-5555 mit dem Kriminaldauerdienst in Verbindung zu setzen.
Die Polizei Hannover gibt folgende Tipps und rät zu folgendem Verhalten:
- Trickdiebe sind erfinderisch! Sich als Polizei-/Kripobeamter
bzw. Staatsanwalt auszugeben ist eine von vielen Maschen, um an
Geld und Wertgegenstände zu gelangen. Leidtragende sind meist
ältere Damen und Herren, deren/dessen Gutgläubigkeit auf perfide
Weise ausgenutzt wird.
- Falsche Polizeibeamte gaukeln zunächst am Telefon einen Einbruch
oder einen Ãœberfall in der Nachbarschaft vor. Danach geben sie
vor, dass sie Ihr Vermögen schützen müssen und kitzeln ganz
nebenbei Informationen zu Ihren Vermögensverhältnissen aus Ihnen
heraus. Anschließend geben sie Ihnen beispielsweise die
Anweisung, Ihr Erspartes abzuheben und zur Abholung vor dem Haus
zu platzieren - natürlich aus vermeintlichen Sicherheitsgründen.
Die Täter haben dabei nur ein Ziel vor Augen: an Ihre
Wertgegenstände zu kommen.
- Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren
Vermögensverhältnissen, Kontoverbindungen oder anderen
persönlichen Daten - Polizeibeamte erfragen personenbezogene
Daten nie am Telefon!
- Gehen Sie in keinem Fall auf Geldforderungen oder die Ãœbergabe
von Wertgegenständen ein! Brechen Sie die Telefonate ab!
- Lassen Sie keine Fremden in Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung!
- Setzen Sie sich mit ihrer örtlichen Dienststelle in Verbindung,
wenn Sie einen Anruf von einem mutmaßlichen Polizisten,
Staatsanwalt o. ä. erhalten haben oder wählen Sie den Notruf!
- Versuchen Sie Ihren (Groß-)Eltern anhand von Beispielen vor
Augen zu führen, wie Trickdiebe agieren.