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Fahrradstaffel der Polizei zieht nach Pilotphase positive Bilanz

Region. Im Schnitt 120 zurückgelegte Kilometer pro Tag, mehr als 2.000 Kontrollen und keine Pannen - die Fahrradstaffel der Polizeidirektion Hannover hat sich bewährt. "Die Beamten haben unsere Erwartungen, als Polizei noch präsenter und ansprechbarer für die Bevölkerung zu sein, komplett erfüllt", zieht Polizeipräsident Volker Kluwe nach Abschluss der einjährigen Pilotphase eine positive Bilanz. Daher sollen künftig vier zusätzliche Polizistinnen und Polizisten in die Pedale treten..

Am 1. März vergangenen Jahres begrüßte die Polizeidirektion Hannover sechs "neue" Kollegen. Die vier Männer und zwei Frauen waren die ersten Angehörigen der neuen Fahrradstaffel der Polizeidirektion Hannover. Mit dem Ziel, präsenter und flexibler polizeiliche Aufgaben wahrzunehmen, starteten die Einsatzkräfte in eine einjährige Pilotphase, die nun endet. "Die ersten zwölf Monate verliefen sehr erfolgreich, unsere Erwartungen hat die Fahrradstaffel mit den sechs Kollegen komplett erfüllt", bilanziert Volker Kluwe, Präsident der Polizeidirektion Hannover.

Mit der Gründung der Fahrradstaffel folgt die Polizeidirektion Hannover einem aktuellen Mobilitätstrend. Das Fahrrad erfreut sich bundesweit immer größerer Beliebtheit als alternatives und zugleich umweltfreundliches Fortbewegungsmittel. Und die Tendenz ist steigend: In der Landeshauptstadt soll der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr bis zum Jahr 2025 auf mindestens 25 Prozent gesteigert werden. Damit geht jedoch auch eine große Herausforderung bezüglich der Verkehrssicherheit einher. Denn mit der steigenden Zahl von Radbewegungen hat in den vergangenen Jahren auch die Zahl der an einem Verkehrsunfall beteiligten Radfahrenden zugenommen - zwischen den Jahren 2011 und 2020 um 26,4 Prozent.

"Um weiterhin flexibel, präsent und zudem jederzeit für die Bürger ansprechbar zu sein, haben wir uns entschieden, die Fahrradstaffel personell aufzustocken", erklärt Polizeipräsident Volker Kluwe. "Künftig werden vier zusätzliche Beamte auf das Fahrrad umsteigen und in der zur Polizeiinspektion Besondere Dienste gehörenden Einheit ihren Dienst verrichten."

"Das vorrangige Ziel soll auch in Zukunft sein, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen zu erhöhen", betont Jens Künnmann, Leiter der Polizeiinspektion Besondere Dienste. Verkehrskontrollen und die konsequente Ahndung von Verstößen stehen auf der Agenda der Fahrradstaffel dementsprechend ganz oben. Dabei stehen jedoch nicht nur die Radfahrenden im Fokus, sondern gleichermaßen andere Verkehrsteilnehmende, deren Verhalten gefährliche Situationen für die Radfahrenden verursachen.

"In der Pilotphase hat sich jedoch auch gezeigt, dass die Polizei von der flexiblen Einsetzbarkeit der Kollegen enorm profitiert, auch daran wollen wir daher festhalten", sagt Jens Künnmann. Bereits in der Pilotphase unterstützten die Beamten nicht nur den Einsatz- und Streifendienst in Stadt und Umland, sondern sicherten beispielsweise auch Versammlungsaufzüge ab oder zeigten in teils unwegsamen und für Funkstreifenwagen schwer zugänglichen Bereichen Präsenz. Die Beamten sind dabei im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover im Einsatz - in der Landeshauptstadt Hannover genauso wie um Umland.

Insgesamt legen die sechs Beamten der Fahrradstaffel täglich im Schnitt 120 Kilometer auf ihren Rädern zurück, um Streife zu fahren oder Unfallschwerpunkte zu erreichen, an denen gezielte Kontrollen durchgeführt werden sollen. Bei diesen wurden im vergangenen Jahr beispielsweise mehr als 1.300 sogenannte Geisterfahrer gestoppt, nachdem sie Radwege in falscher Fahrtrichtung benutzt hatten. Ebenso wurden 246 Rotlichtverstöße und 225 Verstöße wegen der Benutzung eines Handys während der Fahrt geahndet. Fast ebenso häufig fiel den Beamten eine defekte oder fehlende Beleuchtung an Fahrrädern auf oder dass unzulässige Bereiche mit dem Rad befahren wurden.

Bekannt ist zudem, dass Radfahrende häufig durch den motorisierten Verkehr gefährdet werden. Aus diesem Grund führte die Fahrradstaffel diesbezüglich mehrere Schwerpunktkontrollen zum Schutz der Radfahrenden durch: An verschiedenen Gefahrenstellen wurden die einzuhaltenden Seitenabstände von Fahrzeugen zu den Radfahrenden überprüft und Verstöße geahndet. Und erst kürzlich kontrollierten die Fahrradpolizisten, ob Fahrzeuge über 3,5 Tonnen beim Rechtsabbiegen wie vorgeschrieben Schrittgeschwindigkeit fuhren, um Radfahrende besser erkennen zu können.

Technisch können die künftig zehn Angehörigen der Fahrradstaffel weiterhin auf moderne Pedelecs vertrauen: Die Diensträder verfügen über eine Leistung von 250 Watt und die installierten Akkus mit einer Kapazität von 500 Wattstunden garantieren eine Reichweite von mindestens 100 Kilometern. Aufgrund der auffälligen Folierung sind die Fahrräder als Einsatzmittel der Polizei auch von Weitem gut erkennbar. Die Beamten führen zudem allerhand Equipment mit, um auf alle Einsatzszenarien vorbereitet zu sein: Über Funk sind die Einsatzkräfte nicht nur untereinander, sondern auch mit der Lage- und Führungszentrale beziehungsweise den einzelnen Dienststellen verbunden. Auch Ausrüstung wie Atemalkohol-Testgeräte oder Telecash-Geräte sind stets mit dabei.