Wennigsen. Diese Einsatzübung hat es in sich. Gegen 17.39 Uhr wurden die Einsatzkräfte in Wennigsen zu einem Feuer in einer Scheune in der Bährenkampstraße gerufen. Die Situation stellte sich dann aber schnell als viel komplexer dar, denn in der Scheune fand eine Geburtstagsfeier mit vielen Kindern statt. Zum Glück war alles nur eine Übung.
Auch wenn es sich nur um eine Übung handelte, wurde um 17.53 Uhr die Alarmstufe erhöht, da die Anzahl der Verletzten so hoch war. Daher kamen weitere Ortswehren und aus Barsinghausen auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des ASB. Die Feuerwehr bildete vier Abschnitte für die Brandbekämpfung, Betreuung von Verletzten, Menschenrettung und Patientenversorgung. Zwischenzeitlich war unklar, wie viele Verletzte es wirklich gab und ob noch Personen in der mit Theaterrauch gefüllten Scheune waren. Mit Atemschutzgeräten durchsuchten die Feuerwehrleute mehrfach die Räumlichkeiten, während draußen die vielen Verletzten versorgt wurden.
Gegen 18.45 Uhr wurden insgesamt 36 verletzte Personen gezählt, davon 19 leicht, 9 mittel und 8 schwer verletzt. Je nach Verletzungsgrad spielten die „Verletzten“ ihre Rollen und waren auch entsprechend geschminkt. Die Alarmstufe wurde aufgrund der vielen Verletzten erneut erhöht, um mehr Transportmöglichkeiten für die Verletzten nachzufordern. Die Scheune wurde weiterhin nach Verletzten durchsucht.
Auch Bürgermeister Ingo Klokemann war vor Ort: „Solche Übungen sind wichtig, um im Ernstfall die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die Übung wurde top organisiert und das Zusammenspiel aller Beteiligten ist super. Es freut mich, dass so viele Ehrenamtliche aus den verschiedenen Ortswehren so schnell einsatzbereit und vor Ort waren; darauf können wir stolz sein.“
Neben dem ASB sind die Ortswehren Wennigsen, Degersen, Sorsum, Wennigser Mark und Argestorf an der Übung beteiligt. Aktuell (19:24 Uhr) läuft die Übung noch.
Update 22.14 Uhr:
Im Rahmen der Übung wurden verschiedene Szenarien durchgespielt, bei denen sowohl die Feuerwehr als auch die Rettungsdienste ihre Fähigkeiten und Reaktionsgeschwindigkeit unter Beweis stellen mussten. Dabei konnten wertvolle Optimierungsmöglichkeiten für zukünftige Einsätze identifiziert werden, erklärt Michael Hirt, Pressesprecher der Feuerwehr Wennigsen nach der Übung. "Ein großer Dank gilt den vielen Verletztendarstellern, Helfern und Organisatoren, die durch ihre Unterstützung diese realistische Übung erst möglich gemacht haben. Für Unannehmlichkeiten und Verkehrsbehinderungen durch die Einsatzkräfte entschuldigen wir uns, doch nur durch Übungen, können alle im Ernstfall leisten, was von ihnen erwartet wird", so Hirt weiter, "Wir haben heute viele gute Erfahrungen für den Ernstfall sammeln können."
An der Übung nahmen insgesamt fast 160 Einsatzkräfte aus verschiedenen Feuerwehren und Rettungsdiensten sowie 40 Verletztendarsteller teil.