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Multiterminal-Hub – Bundestagsabgeordneter Kuban macht sich ein Bild vor Ort

Bundestagsabgeordneter Tilman Kuban (CDU) und Thomas Spieker (CDU Gehrden) mit der BI Gegenstrom-Gehrden am Gehrdener Berg.

Redderse/Region. Wo wird das Multiterminal-Hub gebaut? Bei Redderse, oder doch an einem anderen Standort im Calenberger Land? Betroffen sein könnten Ortschaften in den Kommunen Gehrden, Ronnenberg, Hemmingen, Wennigsen, Seelze, Barsinghausen und Springe. Um das Thema nach der Sommerpause wieder aufzunehmen, hat der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban (CDU) sich mit der Bürgerinitiative (BI) „Gegenstrom-Gehrden“ getroffen..

Ende 2023 veröffentlichte die Bundesnetzagentur ihre Präferenzräume für den Ausbau der Hochspannungs-Gleichstromverbindungen des OstWest- und des NordWest-Link. Demnach sollen die beiden unterirdischen Trassen in der Region am Gehrdener Berg zusammenkommen und dort in einem Gleichstrom-Drehkreuz verbunden werden. Bedeutet, es könnte bei Redderse eine riesige Anlage auf 40 Hektar mit zehn 30 Meter hohen Hallen entstehen. Von der Fläche größer als der Ort Redderse und in einem Landschaftsschutzgebiet. „Dieser Standort ist vollkommen ungeeignet“, kritisiert die Bürgerinitiative „Gegenstrom-Gehrden“ und organisierte Protest.

Im Juni kamen 1.450 Menschen, um die 40 Hektar mit einer Menschenkette zu umrahmen. Kurz danach trafen sich die Bürgermeister aus Gehrden, Ronnenberg, Hemmingen, Wennigsen, Seelze, Barsinghausen und Springe, um die Standortfrage im Calenberger Land mit TenneT zu besprechen. Organisiert hatte das Treffen der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban. Da dieser bei der Menschenkette verhindert war, traf er am Montag die BI am Gehrdener Berg, um das Thema nach den Sommerferien erneut in Angriff zu nehmen.

Sowohl Kuban als auch die Mitglieder der BI waren sich im Sonnenschein auf der Margaretenwiese einig, die Energiewende ist richtig und auch die Stromtrassen sind notwendig. „Aber Redderse ist für so ein Großprojekt ungeeignet“, kritisierte Wolfram Jerichow, BI „Gegenstrom-Gehrden“, bei dem Treffen erneut. Von Ortsrat bis Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hat die BI alle angeschrieben, um sich Gehör zu verschaffen. „Die Antwort von Habeck war jedoch ernüchternd“, so Jerichow. Auch die umliegenden Kommunen, die ebenfalls betroffen sein könnten, bewegten sich derzeit wenig. Der Kirchdorfer Tilman Kuban hatte sich bereits gegen das Projekt am Gehrdener Berg ausgesprochen. Auch von Barsinghäuser Gebiet aus wäre die Anlage im Sichtbereich. „So eine große Anlage lässt sich nicht mal eben Einwalden.“ Kuban steht in gutem Kontakt mit TenneT und auch der BI. Zeitnah soll ein Treffen zwischen TenneT und Kuban stattfinden.

TenneT wollte alle vorgeschlagenen Standorte überprüfen, erklärte ein Vertreter von TenneT schon bei der Menschenkette. Der Standort Redderse stehe noch nicht fest. CDU Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzender Thomas Spieker sagte bei dem Termin mit Kuban, dass für ihn Gehrden mit dem SuedLink und dem Windpark ohnehin schon stark belastet sei. „Nun soll in Redderse, wo es noch nicht einmal einen Radweg gibt, noch zwei Stromtrassen und ein Multiterminal-Hub entstehen. Dies steht doch in keinem Verhältnis mehr“, erklärte Spieker, „Auch die Region Hannover sollte sich stärker in die Diskussion einbringen. Die S-Bahn, das Krankenhaus und jetzt ein Hub im Naturschutzgebiet. Natürlich machen die Menschen sich hier große Sorgen, was aus ihrer Heimat werden soll.“

Für September hat Kuban ein zweites Bürgermeister-Treffen organisiert. Im letzten Gespräch wünschten sich laut Kuban alle einen festen Regelkatalog, um Richtlinien festzulegen. TenneT habe zuletzt an einem Kriterienkatalog gearbeitet, der den Bürgermeistern im nächsten Treffen vorgestellt werden soll. Für Unsicherheit sorgt auch die unklare Situation, wie groß die Anlage wirklich werden wird. Die genannten Ausmaße sind laut TenneT Maximalwerte. „Wir müssen weiterhin alle in gutem Kontakt bleiben und offen über alle Möglichkeiten sprechen, um dann über den richtigen Standort verhandeln zu können“, zeigte Kuban sich zuversichtlich. Jerichow hätte sich gewünscht, dass der Standort des Hubs vor der Trassenplanung mitgedacht worden wäre, anstatt im Nachgang zu schauen, wo sie stehen könnten. „Aber ich bin froh, dass wir in gutem Kontakt mit TenneT stehen. Jetzt müssen wir nur gemeinsam einen geeigneten Standort für das Hub finden.“

Die BI will ihren Protest aufrechterhalten. Interessant wird nun sein, wie der Kriterienkatalog von TenneT ausgefallen ist und ob es neue Informationen zu den möglichen Standorten gibt. Das Bürgermeistertreffen im September wird hier hoffentlich für Klarheit vor Ort sorgen.