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Wie schützt sich Hemmingen vor Hochwasser?

Eine schwierige Entscheidung

Hemmingen.

Anlässlich der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt wurde erneut über die Hochwasserschutzplanung diskutiert. Es liegen vier Varianten vor, wie der Hochwassergefahr in Hemmingen begegnet werden könnte. Zu der angestrebten Empfehlung für die entscheidende Sitzung im Februar kam es jedoch wider Erwarten wegen sehr unterschiedlicher Präferenzen nicht.

„Rückblickend betrachtet, haben wir während des sehr langen Prozesses eine Thematik bearbeitet, die hoch anspruchsvoll war“, erklärte Bürgermeister Claus-Dieter Schacht-Gaida vor Beginn der eigentlichen Diskussion und Abstimmung. Die Ausgangsfrage: Kann Hemmingen vor Hochwasser geschützt werden und wenn ja, wie? fand Antwort in vier Varianten.

Variante 1:  baulicher Hochwasserschutz für ein HQ100 (Jahrhunderthochwasser)

Variante 2: baulicher Hochwasserschutz für die 90% ige Abflussmenge eines HQ100

Variante 3: baulicher Hochwasserschutz für die 70%ige Abflussmenge eines HQ100

Variante 4: Erweiterter Katastrophenschutz ohne linienhaften baulichen Hochwasserschutz

Hanspeter Michel, SPD, erklärte, dass für seine Fraktion Variante zwei und drei überhaupt nicht in Frage kämen, sondern der klare Favorit Variante eins sei. Variante vier könne ebenfalls akzeptiert werden. „Es gibt tatsächlich viele gute Gründe für jede Variante, ich persönlich habe mich für die Zwei entschieden“, erwiderte Ulff Konze, CDU.

Ulrike Roth, Bündnis90/Die Grünen, betonte, dass die Ursache des Hochwassers, der Klimawandel, zukünftig weiterhin steigende Beachtung finden müsse. „Wir werden mehrheitlich für Variante zwei stimmen, dadurch ist alles unter HQ100 abgedeckt“, so Roth. Lediglich ein Mitglied werde für die Vier stimmen.

Wolf Hatje, DUH, schloss Variante zwei und drei aus. „Ein Hochwasser ist ein Unglück von begrenzter Dauer“, begründete er die Entscheidung für Variante vier. Das Wasser fließt langsam, man könne reagieren, es bestehe keine Gefahr für Leib und Leben und die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Jahrhunderthochwasser kommt, sei sehr gering.