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ADAC Umfrage „Fußgänger-Sicherheit 2021“ - Hannover im oberen Mittelfeld

Symbolbild.

Region. Abgestellte Scooter, überholende Radfahrer oder zugeparkte Gehwege und Kreuzungen stören Fußgänger in der Landeshauptstadt am meisten Das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und Mängel an der Verkehrsinfrastruktur stören Fußgänger laut einer aktuellen bundesweiten ADAC Umfrage..

In Hannover fühlen sich nur 55 Prozent der Befragten wirklich sicher, etwas mehr als im bundesweiten Durchschnitt von 50 Prozent. Insgesamt kein besonders positives Ergebnis und ein Zeichen für mangelnde Rücksicht untereinander, besonders vor dem Hintergrund, dass 83 Prozent der Bundesbürger gemäß einer Studie des Bundesverkehrsministeriums gern zu Fuß gehen, 41 Prozent von ihnen sogar fast täglich. Rostock schneidet bei der Umfrage am besten, Köln am schlechtesten ab.

Am rücksichtslosesten empfinden den Fußgängern die E-Scooter Fahrer (47 Prozent), dicht gefolgt von den Radfahrern mit 45 Prozent und den Autofahrer mit 30 Prozent. Als einen der größten Störfaktoren gaben die Befragten in Hannover abgestellte Scooter oder Motorräder auf den Gehwegen an, mit 54 Prozent ein Mittelwert. Deutlich größer ist dieses Problem in Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Köln. Knapp zwei Drittel der Fußgänger stören sich an Autos in Kreuzungsbereichen, die für eine schlechte Sicht und Sichtbarkeit sorgen, ebenso wie an Autofahrer, die nicht an Zebrastreifen halten oder beim Abbiegen nicht auf Fußgänger achten. Gut die Hälfte bemängelt zugeparkte Gehwege. Probleme gibt es besonders, wenn sich Fußgänger und Radfahrer einen Weg teilen.

Bei dieser so genannten Mischnutzung sollten Radfahrende eigentlich besondere Rücksicht auf Fußgänger nehmen. In der Praxis sieht das jedoch offenbar anders aus. Mehr als die Hälfte der Befragten in Hannover fühlt sich gestört, weil Radfahrer zu schnell unterwegs sind oder zu spät klingeln. Über 60 Prozent geben an, dass der Abstand beim Überholvorgang zu gering ist. Die Werte entsprechen in etwa dem Bundesdurchschnitt. Bei der Infrastruktur stört die Fußgänger mit knapp 50 Prozent am meisten das lange Warten auf Grünphasen und der schlechte Zustand der Gehwege, auch diese Werte entsprechen den bundesweiten Zahlen. Für ein besseres Sicherheitsgefühl seitens der Fußgänger und geringere Unfallzahlen können ein besseres Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer und größere Rücksichtnahme sorgen. Doch auch in den Kommunen gibt es Verbesserungspotenzial.

Der ADAC empfiehlt die folgenden Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit: Fußgänger und Radfahrer möglichst nicht auf gemeinsamen Flächen führen, um Konfliktsituationen zu verhindern. Parallel geführte Radwege optisch gut vom Gehweg abtrennen, damit sowohl Radfahrer als auch Fußgänger nicht versehentlich in die Spur des anderen geraten. Für gute Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmer sorgen und Sichthindernisse beseitigen. Abschnitte, an denen Falschparker den Gehweg häufig blockieren, regelmäßig kontrollieren, Parkverstöße ahnden und die Situation möglichst durch geeignete Maßnahmen entschärfen. Kampagnen für gegenseitiges Verständnis aller Verkehrsteilnehmer fördern.

Hintergrund: Mehr als 3.200 Fußgänger ab 18 Jahren wurden im August 2021 bundesweit zum Sicherheitsempfinden und häufigen Störfaktoren in ihrer Stadt befragt. Ausgewählt wurde dafür jeweils die Stadt pro Bundesland mit den meisten Einwohner.