Laatzen.
Das in die Jahre gekommene Agnes-Karll-Krankenhaus wird derzeit saniert. In den Patientenzimmern werden Wasser- und Stromleitungen modernisiert, Fußböden ersetzt und Sanitäranlagen erneuert. Künftig verfügt jedes Patientenzimmer über ein eigenes Bad. Die Maßnahmen finden im laufenden Betrieb in mehreren Bauabschnitten statt. Die Region investiert rund 1,3 Millionen Euro in die Sanierung. Über den Stand der Arbeiten informierte sich die niedersächsische Sozialministerium Cornelia Rundt (SPD) am Dienstagabend (8.08.) während eines Rundganges. „Es ist interessant zu sehen, wie sich ein Krankenhaus vor Ort neu aufgestellt“, sagte Ministerin Rundt. Zu ihrer Freude handele es sich dabei um ein Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft. Das Agnes-Karll-Krankenhaus ist ein Standort im Verbund des Klinikum Region Hannover. „Das Ziel ist, eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen und auf Dauer wirtschaftlich zu arbeiten“, sagte Ministerin Rundt.
Bei ihrem Rundgang durch das Agnes-Karl-Krankenhaus wurde Ministerin Rundt von Regionspräsidenten Hauke Jagau, Landtagsabgeordnete Silke Lesemann, Regionsabgeordneten Ernesto Nebot und Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch (alle SPD) begleitet. Miersch freute sich unter anderem über die Sanierung, weil sie ein „Bekenntnis zum Standort“ sei. Nebot betonte, dass auch zahlreiche Arbeitsplätze mit dem Standort Agnes-Karll-Krankenhaus verbunden seien.
Etwas Sorge bereitete den Politikern die unmittelbare Zukunft der Krankenhausfinanzierung vor dem Hintergrund der aktuell geänderten Mehrheitsverhältnisse im niedersächsischen Landtag. (Die Grüne Elke Twesten gab Freitag (4.08.) ihren Wechsel zur CDU bekannt. Damit verlor die rot-grüne Regierung im Landtag ihre Einstimmen-Mehrheit.) Im Doppelhaushalt 2017/2018 sind durch das „Investitionsprogramm Krankenhausbau 2016-2020“ rund 1,3 Milliarden Euro für die Sanierung von Krankenhäusern in Niedersachsen vorgesehen. Davon sind 660 Millionen Euro für 38 Kliniken in Niedersachsen bereits vom Krankenhausausschuss beschlossen worden. Aber die geänderten Mehrheitsverhältnisse können den Beschluss ins Wanken bringen. „Es genügt, wenn in den ausstehenden Plenarsitzungen bis zur Neuahl am 15. Oktober Widerspruch eingelegt wird“, erklärte Landtagsabgeordnete Lesemann. Dann stehen wir wieder bei Null, ergänzte Regionspräsident Jagau. Die Finanzierung für die Maßnahmen am Standort Laatzen sei in diesem Fall zwar gesichert, aber indirekt sei das Agnes-Karll-Krankenhaus davon betroffen.
Das Agnes-Karll-Krankenhaus ist in das Konzept „Medizinstrategie 2020“ des Klinikum Region Hannover eingebunden. Mit der Medizinstrategie soll für die Patienten die Versorgungsstruktur innerhalb des Verbundes verbessert werden. Jedes Krankenhaus soll über eine breitaufgestellte Diagnostik verfügen, die es ermöglicht den Patienten in das Krankenhaus im Verbund zu überstellen, das auf die Behandlung seiner Erkrankung spezialisiert ist.