Laatzen. Große Übungen sind wegen der Pandemie seit längerer Zeit leider nicht möglich, aber im 14-tägigem Rhytmus treffen sich die beiden Züge der Schwerpunktfeuerwehr Laatzen derzeit zu ihren Ausbildungsdiensten..
Letzten Mittwoch stand die Ausbildung mit dem Rettungsboot Florentine auf dem Dienstplan. Mit der Drehleiter brachten die Helfer das etwa 250 kg schwere Aluminium-Boot an der Brücke Talstraße in Alt Laatzen zu Wasser. Die Leiter dient als Kranersatz und steht dabei auf der Brücke. Anschließend bestiegen ein Bootsführer (natürlich mit Bootsführerschein für die Binnenschifffahrt) und drei weitere Kameraden das vier Meter lange und knapp zwei Meter breite Boot vom Ufer aus. Alle vier Personen trugen dabei Schwimmwesten.
Der 25 PS starke Außenbordmotor brachte das Boot schnell in Fahrt. Gegen die Strömung ging es auf der Leine flussaufwärts Richtung Grasdorf. Unterwegs übten die ehrenamtlichen Retter der Laatzener Feuerwehr das Wenden und das langsame Anlegen am Ufer. Umschichtig kam jeder von ihnen einmal an den Griff/Gashebel, um die Handhabung zu üben. Bei starker Strömung ist es gar nicht so einfach das Boot sich zu führen.
Nach einer Stunde kam die Bootscrew wieder in der Talstraße an. Mit der Drehleiter hievten die Helfer das Boot auf den Trailer zurück. Ausgerüstet ist das Boot mit einem Handsuchscheinwerfer sowie einem festinstallierten Scheinwerfer auf einem Stativ. Damit wurde auch schon nachts eine Person gesucht, die nach einem Ehestreit ins Wasser gegangen war. Mit einem Tiefgang von nur 20 Zentimeter kann auch sehr nah ans Ufer herangefahren werden.
Wie wichtig das Boot ist, zeigte sich bei Einsätzen im letzten Jahr. Am 31.Juli b argen die Helfer damit eine Leiche, die unterhalb der Brücke zum Wasserwerk gefunden wurde. Vierzehn Tage später ging ein Mann beim Schwimmen in einem Teich an der Flutbrücke nahe Rethen einfach so unter. Mit Tauchern und zahlreichen Booten suchten dutzende Feuerwehrkräfte den Teich ab, leider wurde der Mann nur noch tot geborgen.