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Deisterfreunde suchen ehrliche Lösung zu illegalen Tracks – Deister bietet zu kleines Angebot

Das Mountainbiken und Radfahren in der Natur wird in allen Altersgruppen immer beliebter Foto: Deisterfreunde.

Barsinghausen/Region. Das Mountainbiken ist schon lange Gegenstand von Dokumentationen führender wissenschaftlicher Institute hinsichtlich der Entwicklung unserer Gesellschaft. Das Freizeitverhalten in der Natur und die Verkehrswende haben den Mountainbike Sport in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Faktensammler gerückt und machen somit eine objektive Bewertung des Volkssports möglich..

Durch die crossmediale Berichterstattung der letzten Wochen über die Klosterforsten im Deister, wurde der Mountainbikeverein Deisterfreun.de von diversen Medien nach einem Interview gefragt. Die Zahl von 70 illegalen Trails, allein im Revier von Klosterforst-Revierleiterin Stefanie Schotte, und täglich neu entdeckte Trails, waren Inhalt jeder Anfrage und das führende Thema. Sämtliche Medien fragten nach Foto- oder Filmaufnahmen auf einem der legalen Trails des Vereins und einer absoluten Aussage zur Lage im Klosterforst. Dem konnte der Verein so nicht nachkommen, zumal der Deister erst an zweiter Stelle der Erklärung komme. „Wenn wir auf nationaler Ebene ehrliche Lösungsansätze in Konzepten und Studien umsetzen wollen, die alle sehr viel Geld kosten, dann müssen wir neben den validen Daten des Naturschutzes und der Forstwirtschaft auch die validen Daten der Erholungsfunktion im gleichen Umfang einfließen lassen, wozu das Mountainbiken zählt“, so Mark Wolf, 1. Vorsitzender der Deisterfreunde. „Fakt ist, dass das Mountainbiken mit 16.600.000 Mountainbikern Deutschlands Breitensportart Nr. 1 ist.“, erklärt Wolf weiter.

Das Mountainbiken besetzt unterschiedlichste Disziplinen für alle Altersgruppen und auch Para-Radsportler

Von diesen über 16 Millionen Mountainbikern fahren 4.200.000 sportlich ambitioniert Mountainbike, also mehrmals in der Woche. Die Sportart unterteilt sich laut Wolf in fünf Segmente, die zum Teil sehr unterschiedlich sind. Das sind die Segmente: Tour, Marathon/Cross Country, All Mountain/Enduro, Freeride/Downhill und Dirt/BMX. Die gleichen Disziplinen gibt es dazu auch für Kinder, Jugendliche und Para-Radsportler. Auch die Gruppe der Gravelbiker hat ihren Platz in den Wäldern Deutschlands. Aus der Verkehrswende und den Jobrad-Angeboten resultiert die Zielgruppe Null mit weiteren in etwa 10 Millionen Fahrradfahrern. Bei dieser Zielgruppe handelt es sich um ein großes Potenzial, das über das Gefallen am Biken und an der Natur von der Straße über den Forstweg auch auf die Trails findet. Und diese folglich auch ausprobieren möchte. Diese Fakten stammten von anerkannten Instituten, die gesellschaftliche Entwicklungen penibel dokumentieren, erklärt Wolf weiter.

Mountainbiken hat Fußball als Breitensport Nr. 1 abgelöst

„Wenn man die nationalen Fakten nach dem Allensbach-Faktor auf den Deister projiziert, hat der Deister in einem Radius von 100 km ein Einzugsgebiet von 600.000 sportlich ambitionierten Mountainbikern. Da drängt sich der Vergleich zum Fußball auf, denn in Niedersachsen gibt es 600.000 sportlich ambitionierte Fußballspielende. Diese sind in 2.690 Sportvereinen organisiert und haben somit mindestens ebenso viele Trainings- und Spielstätten“, sagt Wolf, „Im Deister haben wir genau einen Trail im Segment All/Mountain Enduro und einen Trail im Segment Freeride/Downhill. Hinzu kommt noch eine BMX-Bahn, die aber kein Trail ist.“ Für alle anderen Segmente bestehe im Deister kein Angebot. Früher spielten Kinder und Jugendliche auf der Straße Fußball. Um die Massen der Fußballspielenden zu lenken, hat man eine bedarfsgerechte Anzahl von Fußball- und Bolzplätzen geschaffen und das Problem damit gelöst. Nur wenn die validen Daten des Mountainbikens berücksichtigt würden, lasse sich auch die Situation im Deister lenken. „Wir übernehmen gerne die Verantwortung, wenn es eine ehrliche Lösung gibt und wir haben über zehn Jahre bewiesen, dass ein attraktives legales Angebot Lenkungswirkung hat. Wir sind bereit. Dann gehören solche Vorkommnisse, wie aktuell im Klosterforst geschehen, der Vergangenheit an“, prognostiziert Mark Wolf in Bezug auf den Deister.

Am 26. Mai hat die Region Hannover zum runden Tisch geladen, um über die Situation im Deister zu sprechen. Die Community der Mountainbiker ist gespannt, ob die validen Daten zu Mountainbikern mit den validen Daten des Naturschutzes und der Forstwirtschaft gleichermaßen berücksichtigt wurden.