Laatzen.
An der Rückseite des umstrittenen Ehrenmals an der Alten Rathausstraße soll eine Friedensskulptur aufgebaut werden. Das Kunstwerk trägt den Arbeitstitel „Denkmal der Hoffnung“. Es wird aus zwei etwa acht Meter hohen Stelen, die auf einer kreisrunden Platte angeordnet sind, bestehen. Ein Rechteck überdacht die Stelen. Der Zwischenraum wird begehbar sein. Als Material dient Stahl. Entworfen hat die Plastik der Künstler Gerd Winner, der in der Gedenkstätte Bergen-Belsen bereits das „Haus der Stille“ gebaut hat. Die Friedensplastik in Laatzen soll ausschließlich über Sponsorengelder finanziert werden.
Der Ortsrat Laatzen stimmte in seiner gestrigen Sitzung dem Vorhaben mehrheitlich zu. Rainer Picht von der Gemeinschaft Freie Wähler enthielt sich in der Abstimmung. In der vorangegangenen Diskussion hatte Picht die Form und das Material der Skulptur kritisiert. Sie sei zu groß und passe nicht in den Park. Den von Picht geäußerten Zweifel, ob Stahl leicht zu reinigen sei, konnte Ralf Wetzel (Linke) entkräften. Der Künstler, so Wetzel, habe in einem öffentlichen Workshop erklärt, dass der verwendete Stahl aufgrund einer besonderen Legierung selbstreinigend sei.
Die Friedensskulptur ist das Ergebnis eines öffentlichen Beteiligungsprozesses, in dem Bürgerinnen und Bürger sich mit einer neuen Form von Gedenkkultur auseinandergesetzt haben. Das Ehrenmal in Laatzen wurde 1934 in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet. Die Inschrift „Treue um Treue“ hatte in der Vergangenheit wiederholt zu Diskussionen über die Bedeutung des Ehrenmals geführt. Eine Neuinterpretation hat längst begonnen. Alljährlich zum Volkstrauertag findet am Ehrenmal eine Feierlichkeit zum Gedenken aller Opfer von Krieg und Verfolgung statt.