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Erzieher unterstützt Einsatz der Johanniter beim Deichbrand-Festival

Blick auf das Veranstaltungsgelände während des Festivals 2022. Das große Sanitätszelt der JUH-Unfallhilfsstelle von Niklas Gude ist im Bild in der unteren linken Hälfte zu sehen. Foto: JUH / André Schweigler

Laatzen/Ronnenberg/Region. In seinem Beruf betreut der Laatzener Erzieher Niklas Gude tagsüber die Krippenkinder in der Johanniter-Kita Pinienweg in Laatzen-Mitte. Die Sommerschließzeit der Einrichtung nutzte der 24-Jährige jetzt für ein besonderes Kontrastprogramm: Er war beim jüngst beendeten Deichbrand-Festival nahe Cuxhaven einer von 640 Einsatzkräften der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). Ihm „gehörte“ die Nacht: Niklas Gude war als Sanitätshelfer fester Bestandteil der Nachtschicht in der zentralen Unfallhilfsstelle 1..

Unter dem Motto „Ihr rockt. Wir retten“ haben ehrenamtliche Einsatzkräfte der Johanniter das Deichbrand-Festival sanitätsdienstlich betreut und abgesichert. Alle arbeiteten verteilt in einem Schichtsystem; der Einsatz lief rund um die Uhr. Nach ihrem Großeinsatz auf dem Festival ziehen die Rocker-Retter der Johanniter ein positives Fazit. Die JUH hatte 2.860 Patientenkontakte. Es gab 1.640 protokollierte Verletzungen: von Schürfwunden, alkoholbedingten Problemen über Prellungen, Stauchungen bis hin zu Atembeschwerden und Brandverletzungen. Hinzu kamen 1.220 sogenannte Bagatellen. Heißt: kleine Schnittwunden, Pflaster für Blasen – also kleinere Verletzungen. Damit bekam es auch der Laatzener Erzieher zu tun. Rasch reagieren, richtig betreuen und das korrekte Maß an Trost – all das ist für Gude ohnehin Berufsalltag. Seit der Eröffnung der Kita Pinienweg im Jahr 2020 ist der Krippenerzieher in der Einrichtung. Diese wird vom Johanniter-Ortsverband Deister (Ronnenberg) getragen, der in Laatzen zudem Hausnotruf-Einsätze bei älteren Menschen besorgt. Niklas Gude engagiert sich auch in der Jugendarbeit des Ortsverbands, und er legte Anfang dieses Jahres die Prüfung als Sanitätshelfer ab. Damit kann er an Missionen des ehrenamtlichen Sondereinsatzdienstes der Ronnenberger Johanniter teilnehmen. Der stellte insgesamt 26 Frauen und Männer für den Deichbrand-Einsatz der JUH. Viele nahmen, wie Niklas Gude, eigens Urlaub dafür. „Ich war 2019 als Besucher auf dem Festival. Jetzt wollte ich einmal die andere Seite kennenlernen“, sagt er.

Die andere Seite; das waren 12-stündige Nachtschichten fast eine Woche lang. Während die Musik über das Festivalgelände und den angrenzenden Campingplatz herüberwehte, bekam Gude es mit Allergie-Patienten zu tun, mit entzündeten Augen oder mit Fußverletzungen, die sich Konzertbesucher*innen beim Tanzen zugezogen hatten. Er unterstützte dabei – gemäß seiner Qualifikation – erfahrenere Kolleg*innen sowie Ärzt*innen. „Ich bekam hier viel Praxis mit, das ist das Tolle“, schwärmt Gude, der jetzt schon weiß: „2023 will ich wieder dabei sein!“

Die Johanniter betreuen das Festival bereits seit 2014, bundesweit stellen JUH-Ortsverbände das Personal – so auch der Ortsverband Deister. Insgesamt betrieb die JUH dieses Jahr acht Unfallhilfsstellen (UHS) auf dem Veranstaltungsgelände. An diesen Stellen wurden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material sowie Personal vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen.