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Festplatz Laatzen: Ab Juni rollen die Bagger

Siemens baut auf dem Laatzener Festplatz eine neue Niederlassung: Darüber freuen sich (v.l.n.r.) Helge Preiss, Projektverantwortlich bei Siemens, Günter Willbold, Deutschland-Chef bei Siemens Real Estate, Jürgen Köhne, Bürgermeister der Stadt Laatzen und Dirk Oberhaus, Leiter der Siemens-Niederlassung Laatzen

Laatzen.

Die Zeiten des Stillstands auf dem früheren Festplatz Laatzen sind vorbei. Das Technologie-Unternehmen Siemens wird auf der Brachfläche seine zentrale Niederlassung in Laatzen errichten. Höhe der Investition: 20 Millionen Euro. Das fünfstöckige Bürogebäude soll ab März 2019 bezugsfertig sein. Es bietet Platz für die etwa 750 Siemens-Mitarbeiter, die zurzeit noch an drei Standorten in Laatzen und Hannover ihrer Arbeit nachgehen.

Bevor jedoch Siemens mit den Bauarbeiten beginnen kann, wird die Stadt Laatzen, der das rund 13.000 Quadratmeter große Grundstück gehört, das Areal bodensanieren. Diese Arbeit ist notwendig, weil in früheren Jahren die Fläche mit Bauschutt verfüllt wurde, der aus heutiger Sicht mit Schadstoffen belastet ist. Läuft alles nach Plan, beginnen die Sanierungsarbeiten Anfang Juni. Sobald das Erdreich ausgehoben ist, legt Siemens mit dem Bau des Tiefgeschosses los. Ist der Keller fertig, lässt die Stadt Laatzen die verbleibende Baugrube verfüllen. Erst im Anschluss, also voraussichtlich im November 2017, übernimmt Siemens als Eigentümer das Grundstück von der Stadt Laatzen. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Siemens vertragseinig geworden sind“, betonte Jürgen Köhne (CDU), Bürgermeister der Stadt Laatzen, bei der Präsentation des Vorhabens am heutigen Mittwoch im Rathaus. Die Pläne von Siemens seien positiv zu bewerten. Viele Bürger, so Bürgermeister Köhne, seien froh, dass das Unternehmen seinem Standort in Laatzen treu bleibe. „Von den Grundstücken, die wir in Hannover gesehen haben, waren wir nicht begeistert“, sagte Günter Willbold, Deutschland-Chef bei Siemens Real Estate, einer Unternehmenssparte, die für den Neubau in Laatzen verantwortlich ist. Das Angebot aus Laatzen sei zur rechten Zeit gekommen, so Willbold. Das Grundstück sei gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen und nur etwa einem Kilometer vom jetzigen Standort entfernt, so dass für die Mitarbeiter keine zusätzlichen Wege anfielen. Über den Kaufpreis für das Grundstück wollten sich die Vertragspartner nicht äußern.Die Kosten für die Bodensanierung belaufen sich rund 1,3 Millionen Euro. Die Stadt Laatzen hat einen Antrag auf Förderung beim Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium gestellt.

In dem neuen Bürogebäude mit einer Bruttogeschossfläche von rund 10.000 Quadratmeter wird Siemens sein neues Office-Konzept umsetzen. Das bedeutet, dass in dem Gebäude voraussichtlich ‚nur‘ 390 sogenannte Wechselarbeitsplätze für alle Beschäftigten zur Verfügung stehen werden. „Die Zeiten der personalisierten Arbeitsplätze ist vorbei“, sagte Dirk Oberhaus, Leiter der Siemens-Niederlassung Laatzen. Die digitale Arbeitswelt, flexible Arbeitsmodelle und zunehmende Projektarbeit würden diesen Trend, dass die Mitarbeiter sich je nach Arbeitszeit, Bedarf und Projektbezug ihren Schreibtisch selber suchen müssten, vorantreiben. Außerdem seien rund 60 Prozent der Siemens-Beschäftigten überwiegend im Außendienst als Servicetechniker oder Vertriebsmitarbeiter tätig. Einen festen Arbeitsplatz im Büro würden sie nur selten benötigen.

Am neuen Niederlassungsstandort plant Siemens rund 235 Stellplätze, davon mindestens acht Plätze für Elektrofahrzeuge. Überdachte Fahrradstellplätze sind ebenfalls vorgesehen. Das Areal soll über die bisherige Zufahrt, die noch ausgebaut wird, zu erreichen sein.