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Festplatz Laatzen: Spatenstich für Siemens-Neubau

Günter Wollbold, Siemens Immobilienunternehmen, Dirk Oberhaus, Sprecher Siemens Hannover-Laatzen, Jürgen Köhne, Bürgermeister Laatzen, Jan-Erik Dehio, Finanzvorstand Siemens AG und Eike Oliver Steffen, Siemensregionsleiter Nord.

Laatzen.

Der Anfang ist getan. Bei Kaiserwetter wurde gestern Mittag mit einem ersten Spatenstich der Baubeginn für den Neubau der Siemens-Niederlassung auf dem ehemaligen Festplatz in Laatzen eingeläutet. „Wir sind froh, dass wir Siemens von dem Standort auf dem Festplatz überzeugen und somit die Voraussetzungen für den Neubau schaffen konnten“, sagte Laatzens Bürgermeister Jürgen Köhne (CDU) in seinem Grußwort. Mit dem neuen Gebäude der Siemens-Niederlassung würde nicht nur aus städtebaulicher Sicht ein markanter Stadteingang entstehen, auch zahlreichen Siemens-Mitarbeiter, die in Laatzen Zuhause seien, würde ein Wohnortwechsel erspart bleiben. „Der Spatenstich ist symbolischer Ausdruck für die Investition, die deutlich macht, wie wichtig Deutschland für unser Unternehmen ist“, sagte Jan-Erik Dehio, Finanzvorstand der Siemens AG.

Der Bezug des Neubaus ist im Frühjahr 2019 geplant. Die Arbeitsplätze der rund 750 Mitarbeiter verteilen sich auf 10.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche in fünf Stockwerke. Es gibt eine Kantine mit Außenterrasse, 235 Stellplätze, davon acht für Elektrofahrzeuge, sowie etwa 240 Fahrradbuchten. In dem Gebäude führt Siemens sein modernes Office-Konzept sein, dass schon an etlichen Standorten den Arbeitsalltag bestimmt. Das bedeutet, dass jeder Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz frei wählen kann. Es gibt spezielle Projektarbeitsplätze, Kreativräume und ruhige Zonen, die für konzentriertes Arbeiten vorgesehen sind.

In der kommenden Woche beginnen die Erdarbeiten mit dem Aushub und der Entsorgung des belasteten Bodens. Voruntersuchungen hatten ergeben, dass das Erdreich des Festplatzes mit polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet ist. Die Verunreinigungen stammen wohl aus der Zeit als die Fläche noch als Sandgrube und später als Deponie genutzt wurde. Die Kosten für diese Arbeiten betragen rund 1,3 Millionen Euro, die von der Stadt Laatzen übernommen werden. Diese wiederum erhält für die Bodensanierung Fördergelder von 500.000 Euro aus einem EU-Programm für Brachflächenrecycling und 50.000 Euro vom Land Niedersachsen. „Das Geld ist eine gute Investition in die Zukunft unserer Stadt“, sagte Köhne.

Parallel zu den Erdarbeiten, die bis zum Herbst abgeschlossen sein sollen, beginnt Siemens mit Leitungs-und Fundamentarbeiten. Der Hochbau beginnt voraussichtlich ab November 2017. „Diese Vorgehensweise ist für uns zeit- und kostensparend“, sagte Günter Willbold von Siemens Real Estate, dem Siemenseigenen Immobilienunternehmen. Der Neubau in Laatzen sei ein ganz besonderes Projekt, das für Siemens ein Referenzprojekt in Deutschland werden soll, führte Willbold aus. Das Gebäude sei mithilfe des modernen Instruments „Buildung Information Modelling“ (BIM) geplant worden. Das bedeute, dass ein digitaler „Gebäudezwilling“ bereits als 3-D-Modul am PC erstellt und ein Echtbetrieb simuliert worden sei. „Wir können auf diesem Weg im Vorfeld Probleme erkennen und beheben, die sonst erst im Baubetrieb aufgefallen wären“, sagt Willbold. Der Neubau wird nach dem sogenannten „Leed Gold“ Standard für nachhaltigen Bauen zertifiziert. Bei der Energieversorgung wird komplett auf fossile Energie verzichtet. „Wir nutzen nur grünen Strom“, sagte Willbold.