Laatzen.
Mit 35 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen übte die Ortsfeuerwehr Laatzen am Mittwochabend am ehemaligen Autohaus Dürkop an der Hildesheimer Straße in Alt Laatzen. Angenommen wurde ein Feuer mit sieben Vermissten im Bereich der Werkstatt. Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr stellten sich als Statisten zur Verfügung, der Rauch kam aus einer Nebelmaschine.
Übungsleiter Christian Peters empfing den Einsatzleiter mit knappen Worten: "Im Bereich der Werkstatt brennt es, mehrere Personen sind dort und in den Sozialräumen zur Hildesheimer Straße hin eingeschlossen". Nach einer kurzen Erkundung wurden die Aufgaben verteilt und die Besatzungen der Fahrzeuge begannen mit den Rettungs- und Löscharbeiten. Mehrere Trupps unter Atemschutz betraten die Halle durch eine kleine Metalltür und standen dann vor einer Wand aus Rauch, die Sicht gleich Null. Eine Nebelmaschine hatte ganze Arbeit geleistet, der mehrere Hundert Quadratmeter große Raum war vollkommen in Rauch gehüllt. Am Boden kriechend wurden die "Vermissten" mit der Wärmebildkamera schnell gefunden. Mithilfe von Leitern und der Rettungsplattform musste außerdem eine Person von einem Hochregal gerettet werden.
Zwei große Hochleistungslüfter sorgten schon während der Übung für frische Luft in den Räumen. Unterdessen bauten die anderen Einsatzkräfte die Wasserversorgung von einem Hydranten an der Kronsbergstraße auf, um genügend Löschwasser für die zwei eingesetzten C-Rohre der Angriffstrupps und den Monitor der Drehleiter zur Verfügung zu haben. Wenige Minuten später prasselten etliche 100 Liter Wasser aus dem Monitor an der Drehleiter "hinein in die brennende Halle". Im Einsatzleitwagen liefen derweil alle Meldungen zusammen: Die Verletzten wurden auf Krankenhäuser verteilt, weitere Kräfte nachgefordert und der Wasserversorger zur Druckerhöhung aufgefordert. Diese Meldungen wurden zwar erteilt aber nur fiktiv erledigt. Von der westlichen Seite her (Hildesheimer Straße) erfolgten Menschenrettung und Brandbekämpfung über eine Steckleiter. Ein Trupp unter Atemschutz bestieg über die tragbare Leiter das Obergeschoss und gelangte so zu den Eingeschlossenen in den Sozialräumen. Über diesen Weg ging es für die Geretteten auch zurück.
An der Übung waren 35 Kräfte der Ortsfeuerwehr Laatzen mit insgesamt sechs Fahrzeugen beteiligt. Übungsleiter Christian Peters, Kai Tischler und Holger Kaßen waren mit den Leistungen zufrieden: "Zu 99 Prozent habt Ihr das Übungsziel erreicht", sagte Peters bei der Besprechung gegen 21 Uhr noch vor Ort. Er lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und die schnelle Rettung der Vermissten. Etliche Spaziergänger und Anwohner verfolgten die Lösch- und Rettungsarbeiten aus gebührender Entfernung. Sie konnten kaum erkennen, dass es sich nur um eine Übung handelt, denn täuschend echt qualmte es aus der Halle. Demnächst soll das brachliegende Gelände eines Autohauses abgerissen werden. Auf dem Gelände plant der Investor einen Supermarkt und ein Café.