Laatzen.
Mit 40 Kräften und sechs Fahrzeugen rückte die Ortsfeuerwehr Laatzen am Mittwochabend gegen 19.20 Uhr wegen einer ausgelösten Brandmeldeanlage zum Verwaltungsgebäude der Deutschen Rentenversicherung (DRV) in Laatzen-Mitte aus.
Schon von weitem konnte man eine Person winkend auf dem Dach entdecken. Außerdem berichtete ein Räumungshelfer aufgeregt von einem Feuer in der Druckerei mit drei Vermissten und einer in einem Rollstuhl sitzenden Person in der dritten Etage. Dieses Szenario war Ausgangspunkt einer Übung der Ortsfeuerwehr Laatzen, die Yannic Schollmeyer und Patrick Lockemann zusammen mit den Mitarbeitern der DRV in Szene gesetz hatten.
Zugführer Rene Stuckenberg teilte sofort die Fahrzeugen den unterschiedlichen Einsatzpunkten zu. Über die Dreh- leiter rettete ein Trupp den Haustechniker auf dem Dach (dargestellt von einem Mitarbeiter des technischen Dienstes). Gut gesichert gelangte er im Korb nach unten. Parallel dazu rüsteten sich insgesamt drei Trupps mit Atemschutz aus und retteten die drei Vermissten in der Druckerei. Wegen des verklebten Gesichtsfeldes der Maske keine leichte Aufgabe, denn die Suche erfolgte "fast im Blindflug".
Gegen 19.57 Uhr war auch dort die letzte Person gefunden und auf einer Trage zum provisorisch errichteten Verletztensammelplatz in einem Carport gebracht. Mit zwei C-Rohren wurde der Brand in der Druckerei schließlich gelöscht. Zur Wasserversorgung bauten die Retter eine Schlauchleitung bis hin zu einem Hydranten an der Straße Lange Weihe auf. Etliche Schläuche mussten dafür verlegt werden.
Eine weitere Herausforderung war die Rettung einer mobilitätseingeschränkten Person aus der 3. Etage. In einem Rettungsstuhl ging es für den jungen Mann im Treppenhaus abwärts. Vier Helfer ließen den speziellen Stuhl leicht über die Rollen sowie die Gummikette über die Stufen gleiten. Auch hier dauerte die Rettung nur wenige Minuten.
Im neuen Einsatzleitwagen vor der Hauptverwaltung der DRV gingen alle Meldungen zusammen, fiktiv wurden von dort aus noch weitere Rettungsmittel alarmiert und Stadtalarm ausgelöst. An diesem Abend rückten allerdings keine weiteren Kräfte an, da nur die Ortsfeuerwehr Laatzen alleine übte. Bei der Gelegenheit konnte auch gleich die Handhabung des Rettungsstuhls ausprobiert werden. Vom neuen Baugebiet sowie von der Straße Lange Weihe aus verfolgten etliche Bewohner die Übung der Feuerwehr, die "blinkend in Blau" vor dem Gebäude stehenden Fahrzeuge vermittelten ein echtes Einsatzszenario.