Laatzen.
Mit 40 Einsatzkräften und acht Fahrzeugen rückte die Ortsfeuerwehr Laatzen im Rahmen ihres wöchentlichen Übungsdienstes zum Autohaus Langenstrassen in der Senefelder Straße aus. Gruppenführer und Übungsleiter Kai Tischler hatte zusammen mit Geschäftsführer Frank Langenstrassen ein dramatisches Szenario vorbereitet: Wegen eines Kurzschlusses gerieten eine Maschine sowie an anderer Stelle eine Lampe in Brand, fünf Mitarbeitern war der Weg ins Freie durch den starken Rauch verwehrt. Mit einer Nebelmaschine waren das Lager sowie die Werkstatt komplett verraucht. Die Besatzung des ersten, eintreffenden Fahrzeuges rüstete sich schon auf der Anfahrt mit Atemschutzgeräten aus, umgehend konnte vor Ort mit der Personensuche begonnen werden. Mitarbeiter und Freunde des Familienbetriebes hatten sich als "Opfer" zur Verfügung gestellt. Eine Person "versteckte" die Übungsleitung im Hochlager, weitere in einer Grube, dem Lager sowie in der Werkstatt. Damit sich der Rauch nicht weiter verbreitet setzten die Retter im Büro zwei mobile Rauchverschlüsse in die Türrahmen. Nach wenigen Minuten konnte der erste Mitarbeiter ins Freie getragen werden. Einen Verletztensammelplatz richteten die Retter vor dem Autohaus ein. Von der hinteren Gebäudeseite betraten weitere Trupps unter Atemschutz das weiträumige und stark vernebelte Gebäude. Auch hier trugen die Helfer bald "Verletzte" in Bergetüchern aus der Halle. Außerdem sorgte ein sogenannter "Düsenschlauch" für einen Wasserschleier zum Nachbargebäude. So wurde einen weitere Brandausbreitung Richtung Osten verhindert. Mit mehreren C-Rohren löschten weitere Trupps die Flammen im Inneren des Gebäudes. Über eine Steckleiter gelangten die Helfer sogar auf das Dach und konnten so die Ausbreitung der Flammen kontrollieren. Das erste Mal im Einsatz, wenn auch nur zu einer Übung, war der erst am letzten Sonnabend in Dienst gestellte Einsatzleitwagen (ELW 2). Hier liefen alle Meldungen zusammen und weitere Einheiten hätten alarmiert werden können. Gegen 20 Uhr beendete Gruppenführer Kai Tischler mit einer positiven Bilanz die Übung: Die Suche und Rettung der Vermissten hat sehr gut geklappt", freute er sich. Die Firma Langenstrassen bezog am 10. Juni 1978 den jetzigen Standort in der Senefelder Straße. 15 Mitarbeiter sorgen für Reparatur und Service. Im Schauraum stehen 15 Personenwagen, in der Werkstatt weitere zur Reparatur. Gasflaschen, Öle und Fette sorgen für eine weitere Brandlast. Für einen eventuellen Einsatz besitzt die Ortsfeuerwehr nun sehr gute Ortskenntnisse. An diesem Abend beging Seniorchef Klaus Langenstrassen seinen 80. Geburtstag. Im Korb der Drehleiter konnte er aus etwa 23 Metern Höhe seinen Firmensitz sowie das Zentrum von Laatzen aus einer ungewöhnlichen Perpektive genießen. Mit einem lauten "Gut Wehr" bedankten sich die Laatzener für das Übungsobjekt "Autohaus". In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden Objekte für Übungenzu finden.