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Grundschüler erproben Handlungsmuster gegen Alltagsdiskriminierung

Schülerinnen und Schüler der Klassen 4a und 4c der Grundschule im Langen Feld haben im Projekt "Zusammen - wie geht das?" kurze Theaterszenen erarbeitet, die sich mit Ausgrenzung und Diskriminierung beschätigen und Lösungsansätze bei Konflikten aufzeigen.

Laatzen.

Im Rahmen des Theaterprojektes „Zusammen – wie geht das?“ im Programm „Demokratie leben!“ haben sich die Schüler der Klassen 4a und 4c der Grundschule Im Langen Feld in Laatzen in den vergangenen Wochen mit Diskriminierung im Alltag und der Lösung von Konflikten beschäftigt. Unter der Anleitung von Pädagoginnen und Pädagogen des Joblabors Hannover sprachen die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen jeweils drei Tage lang über das Thema Ausgrenzung. Im Rahmen der Workshops erarbeiteten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mithilfe der Methode des sogenannten Forumtheaters kurze Szenen, in denen sie die Entstehung und Lösung von Konflikten thematisierten. Die Ergebnisse haben die Schülerinnen und Schüler in dieser Woche im Forum der Grundschule Im Langen Feld vorgestellt. Getragen wurde das Projekt vom Förderverein der Grundschule Im Langen Feld.

Bei den Workshops diskutierten die Kinder zunächst darüber, wie Konflikte entstehen und wie diese gelöst werden können. „Wir haben gemeinsam Situationen gesammelt, bei denen im Alltag Konflikte aufkommen können“, sagte Jugendcoach Stephanie Höll vom Joblabor. Zu diesen Situationen hätten sich die Jungen und Mädchen kurze Theaterszenen überlegt. „Die Ideen kamen von den Kindern selbst. Sie haben darin auch eigene Erfahrungen berücksichtigt.“ Während des Workshops studierten die Schülerinnen und Schüler diese Szenen selbst ein. So spielten zwei Schüler zum Beispiel auf der Bühne mit einem Ball und warfen diesen hin- und her. Als ein Mädchen mitspielen wollte sagten die Jungen: „Zu dritt Ball spielen geht nicht.“ Dass dies doch geht, zeigte die daraufhin präsentierte Szene. „Die Schülerinnen und Schüler haben die Rolle des Täters oder des Opfers erfühlt und dabei eigene Wege zur positiven Auflösung des dargestellten Problems erprobt“, machte Höll deutlich. Dabei hätten sie am eigenen Leib bemerkt, wie sich Ausgrenzung anfühlt – allerdings auf spielerische Weise und in einem gesicherten Umfeld.

Die Methode des Forumtheaters biete die Möglichkeit, einen Konflikt „einzufrieren und zu visualisieren“, sagt Jens Ihnen vom Joblabor. „Dadurch konnten die Schülerinnen und Schüler gut über die Lösungsvorschläge diskutieren.“ Jungen und Mädchen im Alter der Viertklässler würden auf die Methode des Forumtheaters gut ansprechen.

Über die vorgestellten Szenen hinaus erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler ein Klassenmotto, zu dem sie gemeinsam stehen wollen. Dabei kamen Regeln wie „Wir halten zusammen“, „Wir heben nicht auf“, „Wir sind ein gutes Team“, „Wir lernen aus unseren Fehlern“ oder „Wir sprechen miteinander“ heraus. Auch diese Sätze haben die Kinder in der Gruppe den Zuschauern vorgestellt.

„Die Schülerinnen und Schüler haben bei den Workshops gelernt, wie sich gegenseitig helfen können“, sagte Anika Wendebourg, Lehrerin der Klasse 4a. Während des Einübens der Szenen seien auch Kinder miteinander in Kontakt gekommen, die sonst nicht sehr viel miteinander reden. Auffallend sei gewesen, dass sich auch die sonst eher zurückhaltenden Kinder aktiv beteiligt hätten. „Die Klassengemeinschaft ist im Laufe des Projektes weiter zusammengewachsen“, beobachtete  Wendebourg. Dies bestätigte auch ihre Kollegin Fiona Jürries. „Die Schüler sind sehr motiviert, es jetzt besser zu machen als vorher.“ Sie würde es begrüßen, wenn jede Schulklasse an einem solchen Projekt teilnehmen könnte. „Daran werden sie sich auch am Ende der vierten Klasse noch erinnern“, machte Wendebourg deutlich.