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Gut eingelebt auf dem Stümpelhof

Ingeln-Oesselse.

Fünf Frauen und ein Mann wohnen seit Anfang September in den beiden ambulant betreuten Wohngruppen des Deutschen Roten Kreuzes auf dem Stümpelhof in Ingeln-Oesselse. In den nächsten Wochen werden weitere Senioren in die gemütlichen Apartments einziehen.

Wenn Gäste die Demenz-WG am späten Vormittag besuchen, dann werden sie direkt von den derzeit drei Bewohnerinnen und einem Bewohner freudig begrüßt. Es ist einiges los hier. Nach dem Frühstück steht die gemeinsame Hausarbeit an: Tische abräumen, Lebensmittel verstauen, dabei plaudern – und schon folgt das Mittagessen. Nachmittags zieht dann oft der Duft von frisch gebackenem Kuchen oder leckeren Keksen durchs Haus.

„Wir sind froh, dass sich unsere Mieter so schnell eingelebt haben. Gerade bei Menschen mit einer demenziellen Erkrankung dauert es einige Zeit, bei sich Zufriedenheit und Entspannung einstellen. Um Sicherheit zu geben, sind vertraute Strukturen enorm wichtig. Deshalb gibt es in dieser Wohngruppe einen möglichst gleichbleibenden Tagesablauf“, erklärt Standortleiterin Stefanie von Lübken. Ruth Schubert, die gerade die Kartoffeln für das Mittagessen schält, lacht und erklärt: „Ich wollte erst nicht von zu Hause ausziehen, aber meine Tochter hat mich sanft überredet, es doch mal auszuprobieren. Was soll ich sagen – sie hatte Recht! Natürlich ist manches noch neu und ungewohnt, aber die Mitarbeiterinnen hier sind freundlich und hilfsbereit. Ich verstehe mich gut mit den anderen Mietern und fühle mich wohl.“ Dass seine Entscheidung richtig war, für seinen Vater ein Apartment in der Demenz-WG zu mieten, sieht ein Sohn bei seinen Besuchen: „Nach dem Tod meiner Mutter zeigte sich schnell, dass mein Vater nicht mehr allein wohnen kann. Er kam nicht zur Ruhe, lief umher, war verwirrt. Jetzt hat er Gesellschaft und blüht wieder richtig auf. Er nimmt am WG-Leben teil, bringt sich so weit mit ein, wie es ihm möglich ist. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Uns ist es sehr schwer gefallen, ihn aus seinem Zuhause zu holen. Aber es war genau richtig, hier wird er optimal betreut.“ In der zweiten WG leben momentan zwei Seniorinnen mit einem Pflegegrad. Sie haben sich zum Umzug entschlossen, damit sie einerseits Unterstützung im Alltag bekommen und andererseits Gesellschaft haben. Wenn Bedarf an ambulanter Pflege besteht, wird diese vom DRK-Pflegestützpunkt individuell organisiert. Beide ambulant betreuten Wohngruppen haben elf Apartments. Tagsüber sind zwei bis drei Mitarbeiterinnen vor Ort, um die Senioren im Alltag zu unterstützen. Nachts schläft eine Nachtwache in der WG, sodass immer jemand da ist.

„Wer sich nicht spontan entscheiden möchte, kann gern für eine Woche zum Probewohnen kommen. Wir haben zwei möblierte Zimmer, sodass man unkompliziert testen kann, ob eine Wohngemeinschaft eine Möglichkeit wäre“, berichtet von Lübken.