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Hitze macht der Landwirtschaft zu schaffen

Foto: pixabay

Region.

20 Prozent Ertrag fehlen - Das ist die Bilanz des Wennigser Landwirts Eckhardt Rogge zur diesjĂ€hrigen Getreideernte. Durch die seit Mai anhaltende Hitze kommt es zu den hohen Einbußen in der Landwirtschaft. "Uns machen aber auch die die FrĂŒchte Sorgen, die noch draußen sind", so Rogge. ZuckerrĂŒben, Kartoffeln und Mais leiden ebenfalls unter dem Wassermangel, wodurch diese sich nur sehr langsam weiterentwickeln können. "Alles, was draußen ist, bereitet den Verantwortlichen momentan Sorgen. Die BĂ€ume werfen ihre Ă€ltesten BlĂ€tter ab und das Gras wĂ€chst nicht nach - Alles, was mit der Natur arbeitet, leidet." Dennoch wolle sich Rogge nicht beschweren: "Wir Landwirte haben uns ausgesucht, mit der Natur zu arbeiten. Wir hoffen auf eine Besserung im nĂ€chsten Jahr."

„Ertragseinbußen von zum Teil erheblichem Ausmaße mĂŒssen leider landesweit einkalkuliert werden“, schildert LandvolkprĂ€sident Albert Schulte to Brinke. Nach dem derzeitigen Stand könnte die anstehende Getreideernte eine der niedrigsten der vergangenen 20 Jahre werden. Konkret bedeutet das nach derzeitigem Stand landesweit eine um zwei Millionen Tonnen geringere Ernte. Grund dafĂŒr sind neben der derzeitigen Trockenheit auch erhebliche Anpassungen in der Fruchtfolge, die sich aus den vielen NiederschlĂ€gen im Herbst und FrĂŒhjahr ergeben haben. Da viele Felder bis weit ins FrĂŒhjahr hinein nicht zu bearbeiten waren, mussten die Landwirte vom ertragreichen Wintergetreide auf Sommergetreide umschwenken. Es liefert geringere ErtrĂ€ge, das Wachstum ist zudem noch mehr von ausreichenden SommerniederschlĂ€gen abhĂ€ngig.

Die Landwirte hoffen zum Ausgleich fĂŒr diese Ertragseinbußen auf steigende Preise. Bei vielen Bauern sind zugleich aber nach zwei schlechten Vorjahren die finanziellen Reserven erschöpft. „Zu der Noternte kommt dann der Notverkauf“, bedauert der LandvolkprĂ€sident. Erhebliche Probleme befĂŒrchtet er auch fĂŒr die Viehhalter. Auf den Wiesen wachse kein Gras nach. „Überall auf den Höfen werden die MinderertrĂ€ge die LiquiditĂ€t erheblich belasten“, sagt Schulte to Brinke und fĂŒgt an: „Hier ist die konkrete und schnelle Hilfe des Landes notwendig“. An Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast geht daher die Aufforderung, bereits jetzt alle Weichen zu stellen, damit die AgrarprĂ€mien so frĂŒhzeitig wie möglich und vollstĂ€ndig spĂ€testens in den ersten Dezembertagen auf den Konten der EmpfĂ€nger gut geschrieben werden können. „Damit werden die Betriebsleiter zumindest in die Lage versetzt, ihren finanziellen Verpflichtungen wie unter anderem Pachtzahlungen sowie Finanzierung von Saatgut oder Futter nachzukommen“, verdeutlicht Schulte to Brinke.