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Laatzen: Mehr Kinder brauchen mehr Betreuungsplätze

Der Kindergarten Sehlwiese in Rethen.

Laatzen.

Die Zahl der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ist in Laatzen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. In 2017 zählt die Verwaltung 1.505 Kinder für die 1.331 Betreuungsplätze in 17 Einrichtungen zur Verfügung stehen. Am Stichtag 1. Oktober wurden 1.209 Drei- bis Sechsjährige in den Einrichtungen betreut. Die Auslastung beträgt 90,8 Prozent. Weitere 78 Kinder besuchten eine Einrichtung außerhalb Laatzens oder eine sonderpädagogische Einrichtung. Am Donnerstag, 2. November, teilt die Verwaltung im Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfeangelegenheiten mit, wie die Bedarfsplanung bis zum Jahr 2020 gestaltet werden soll.

Einen dringenden Handlungsbedarf sieht die Verwaltung in Laatzen-Mitte und in Gleidingen. Eine grundsätzliche Sicherstellung der Betreuungsplätze in Laatzen-Mitte besteht aus Planungssicht erst durch die Umsetzung der beschlossen Neubauvorhaben an den Standorten Würzburger Straße und Kiefernweg. Bis dahin sollen die genehmigten Übergangsgruppen an den Standorten Brucknerweg und Gutenbergstraße 15 sowie die angemieteten Kitaräume im Ahornweg die Betreuungssituation verbessern.

In Gleidingen besteht aus Sicht der Verwaltung kurz- bis mittelfristiger Bedarf an zwei Kindergartengruppen und einer Hortgruppe. Auf einer Fläche des Neubaugebietes „Am Erdbeerhof“ könnte bis frühestens 2022 eine Einrichtung entstehen. Bis zur Fertigstellung könnte grundsätzlich eine Anlage in Modulbauweise auf einem Teil des Bolzplatzes vor der bestehenden Kindertagesstätte Schützenstraße den Platzbedarf überbrücken.

Eine verstärkte Nachfrage nach Ganztagsplätzen hat die Verwaltung registriert und in den vergangenen fünf Jahren das Angebot um 70 Prozent (=232 Plätze) erhöht. Dies ist durch die Umwandlung von Halbtagsplätzen geschehen, die immer seltener nachgefragt werden. Eine längere tägliche Betreuungszeit, stellt die Verwaltung fest, bietet auch mehr Raum für die pädagogische Betreuungs- und Bildungsarbeit und ist auch für Kinder aus benachteiligten Familien und für Kinder mit Förderbedarf wünschenswert. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Kinder, die einen Bedarf an Sprachförderung haben. In 2017 waren 401 Kinder. Zum Vergleich: 2016 = 385; 2015 = 371; 2014 = 303; 2013 = 282.

Die weitere Entwicklung lässt sich aus Sicht der Verwaltung trotz statistischer Vorausberechnung nicht verlässlich bestimmen. Ab dem Jahr 2022 rechne das Statistische Bundesamt zwar mit einem leichten Geburtenrückgang, aber wie sich der Zuzug von jungen Familien nach Laatzen und der Familiennachzug von Geflüchteten entwickele, ließe sich nicht vorhersagen.

Mehr Betreuungsplätze für U3-Jährige benötigt

Weiteren Handlungsbedarf sieht die Verwaltung in der Schaffung von Betreuungsplätzen für ein- bis dreijährige Kinder. Besonders in Ortsteilen Alt-Laatzen, Laatzen-Mitte und Gleidingen fehlen entsprechende Angebote

Der Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfeangelegenheiten tagt öffentlich ab 18 Uhr im Rathaus Laatzen, Sitzungszimmer 503.