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Laatzener Besuchsdienst sucht noch Freiwillige

Koordinatorin Helga Stolze, die ehrenamtlichen Besucherinnen Heidrun Schulte-Westenberg und Renate Jaglarz-Brehmer und die Mitarbeiterin des Seniorenbüros Ludmilla Stadler helfen Senioren aus ihrer Einsamkeit heraus. Foto: Stadt Laatzen.

Laatzen.

Immer häufiger leiden ältere Menschen an Einsamkeit. Seltener oder sogar fehlender Kontakt zu Angehörigen und Freunden können sehr belastend sein und den Alltag negativ beeinflussen. Daher bietet das Seniorenbüro der Stadt Laatzen für Menschen mit wenigen familiären, freundschaftlichen oder nachbarschaftlichen Kontakten einen Besuchsdienst an. Diesen gibt es schon über 32 Jahre: die älteste Aufzeichnung, die die Mitarbeiterin des Seniorenbüros Ludmilla Stadler zum Besuchsdienst fand, ist ein Zeitungsausschnitt von 1987. Einige der heutigen Mitglieder sind schon seit 20 Jahren dabei und bringen entsprechende Erfahrungswerte mit.

Acht ehrenamtlich Aktive leisten zurzeit vier älteren, mobil eingeschränkten und alleinlebenden Personen Gesellschaft. Dabei unterstützen sie mit ihrer Arbeit die Teilhabe der Senioren am gesellschaftlichen Leben, machen ihnen eine Freude und entlasten dabei auch die Angehörigen. Die Besuchten können in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben, denn die Ehrenamtlichen besuchen die Seniorinnen und Senioren regelmäßig in ihrer Wohnung und verbringen Zeit mit ihnen. Der Besuch kann beispielsweise ein nettes Gespräch, einen Spaziergang oder das Spielen von Gesellschaftsspielen beinhalten.
Die Pädagogin Helga Stolze begleitet und organisiert den Besuchsdienst schon seit 2017. Die Besuchspartner werden von ihr vermittelt und bei den ersten Besuchen begleitet. Regelmäßig organisiert sie Gruppentreffen, damit durch gegenseitigen Austausch die Freude am Ehrenamt bewahrt wird. Die Tätigkeiten der ehrenamtlichen Besucherinnen gehen aber auch mal über das Ehrenamt hinaus. So haben sie auch schon bei der Weitervermittlung an Pflege- oder Beratungsdienste geholfen. „Wir wollen und können dabei keinem die Arbeit wegnehmen. Das Ehrenamt muss auch ein Ehrenamt bleiben. Wir sind keine Dienstleister.“, betont die Koordinatorin Frau Helga Stolze, „Wir setzen da an, wo die Kapazitäten der Pflegedienste aufhören: zuhören, sich austauschen und Zeit mit den Seniorinnen und Senioren verbringen.“
Drei der acht Ehrenamtlichen erklären ihre Motivation so: Petra Fischer, Heidrun SchulteWestenberg und Renate Jaglarz-Brehmer engagieren sich seit mehreren Jahren beim Besuchsdienst, um anderen etwas Gutes zu tun und ihnen eine Freude zu bereiten. Sie haben feste Besuchspartner, die sie einmal in der Woche treffen. Mit einer Unterbrechung ist Petra Fischer schon seit 2015 dabei: „Die Gespräche und das Zuhören bringt den Seniorinnen und Senioren sehr viel, aber auch einem selber tut es sehr gut zu sehen, dass sich die Menschen über den Besuch freuen.“
Heidrun Schulte-Westenberg ist aufgrund eigener Erfahrungen ehrenamtlich aktiv. Nachdem ihre Mutter starb überlegte sie, was sie noch alles mit und für sie hätte tun können und entschied sich, anderen Seniorinnen und Senioren ein soziales Miteinander zu ermöglichen. Sie besuchte einen Lehrgang zur Alltagsbegleitung für Senioren und engagiert sich seitdem in Laatzen und Sarstedt.
Am längsten dabei ist Renate Jaglarz-Brehmer, und zwar schon seit 20 Jahren. Sie war schon Leiterin einer Frauengruppe und ist Mitglied des Seniorenbeirats. Neben dem einfachen Zuhören hat sie ihre Besuchspartnerinnen schon durch Anregungen und Hilfestellungen bei der Umstellung in das betreute Wohnen unterstützt. „Ich brauche den Kontakt mit Menschen“, begründet sie ihre Entscheidung sich ehrenamtlich zu betätigen. Heidrun Schulte-Westenberg stimmt zu: „Für mich ist das keine Arbeit.“
Im November ist ein gemeinsames Kaffeetrinken mit dem Besuchsdienst im Stadthaus geplant. Eingeladen sind alle, die sich dafür interessieren besucht zu werden oder selber jemanden zu besuchen. Gerne können auch Angehörige teilnehmen und sich über das Angebot informieren. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.  
Der Besuchsdienst hat noch freie Kapazitäten und ehrenamtlich Interessierte sind herzlich eingeladen sich dem Angebot anzuschließen. Es kann jeder mitmachen, der Lust hat, denn fachliche Voraussetzungen gibt es nicht. Lediglich ein polizeiliches Führungszeugnis muss vorgelegt werden, welches mit einer Bescheinigung des Seniorenbüros sogar kostenlos angefordert werden kann.
Interessierte melden sich beim Seniorenbüro der Stadt Laatzen, Ludmilla Stadler,  unter der Telefonnummer 0511-82055402, Email: Seniorenbuero(at)laatzen.de.