Laatzen.
Claudia Roth, Vizepräsidentin des Bundestags und Ex-Grünen-Vorsitzende, frühstückte auf Einladung des Grünen-Ortsverbands mit Laatzener Bürgerinnen und Bürgern. Ihre Ansprache stand unter dem Titel „Eine offene Gesellschaft ist die beste Heimat“. Claudia Roth begann ihre Rede mit der Erinnerung an Iraks Ex-Präsident Talabani, der gerade (am Tag der Deutschen Einheit) in Berlin gestorben war. Sie würdigte ihn als einen der klügsten Politiker, den Sie das Privileg hatte zu kennen.
Sie unterstrich die Bedeutung Talabanis als Brückenbauer in der Region und betonte, wie wichtig solche Politiker nicht nur im Irak, sondern auch in Deutschland sind. Roth zeigte sich entsetzt über das Abschneiden der AfD, weil nun erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine Partei im Bundestag sitzt, die sich offen rechtsnational äußere und auch Parlamentarier in ihren Reihen hat, die den Holocaust leugneten. Die Lösung kann nach Roth nur sein, mehr miteinander ins Gespräch zu kommen und zu versuchen, die AfD-Wähler zurückzugewinnen. Diesen Appell richtete sie an alle demokratischen Parteien.
Deutschland ist nach Auffassung von Roth ein offenes, tolerantes Land, dessen Bevölkerung in der Mitte Europas sich aus vielen Menschen zusammensetzt, deren Herkunft nicht Deutschland, deren Heimat aber Deutschland ist. Sie betonte, dass Heimat dort ist, wo die Familie und Freunde sind. "Natürlich bedeutet diese Heimat auch, dass ich die Sprache spreche", sagte sie. Aber es sei auch eine Bereicherung, wenn viele Menschen zwei Sprachen beherrschen. In einer globalen Welt würden Menschen mit mehreren Sprachen gebraucht und bereicherten die Gesellschaft.
Sie wies auf das Grundgesetz und den Artikel 1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ hin. „Was für ein wunderschöner Satz. Diesen Satz müssen wir alle leben und denjenigen entgegenhalten, die meinen, dass dieser Satz nicht für alle Menschen gilt", sagte sie. Deutschland bedeute eben auch eine Wertegemeinschaft. Die Werte sind nach Roth im Grundgesetz festgehalten und bilden die Grundlage der Demokratie. Wer sie in Frage stelle, gefährde die Gesellschaft und Heimat. Zum Abschluss bezeichnete Laatzens langjähriger grüner Ratsherr Gerd Apportin sichtlich ergriffen die Ansprache von Claudia Roth als „grün pur“.
Am Freitag, 6. Oktober, besucht Stefan Wenzel, Mitglied des Landtages, den Wahlkampfstand des OV
Laatzen Bündnis 90/ Die Grünen von 17 bis 18 Uhr im Leine-Center und steht für Fragen zur Verfügung. Besonderes Angebot: Der Ratsherr und stellvertretende Bürgermeister Gerd Apportin wird Fahrten
mit seinem Elektroauto für Interessierte mit dem Minister anbieten. Wer gern einmal ein Elektroauto ausprobieren möchte, kann sich am Wahlkampfstand melden. Ab 16.30 Uhr beginnen die Fahrten.
Am Samstag, 7. Oktober, bekommen die Laatzener Grünen am Wahlkampfstand im Leine-Center von 10 bis 12 Uhr Besuch vom Bundestagsabgeordneten Sven-Christian Kindler.