Laatzen.
Die Mitgliederversammlung des Weltverbandes für Genealogie und Heraldik (Confédération Internationale de Généalogie et d`Héraldique, CIGH) hat am Freitag im belgischen Antwerpen den Vorsitzenden des deutschen Dachverbandes (DAGV), Dirk Weissleder (50), aus Laatzen zu ihrem Generalsekretär gewählt. Weissleder, der an der Spitze des deutschen Dachverbandes für Familiengeschichtsforschung (Genealogie) und Wappenkunde (Heraldik) steht, folgt damit dem Russen Stanislav V. Dumin aus Moskau, der zum 3. Vizepräsidenten gewählt wurde. Weissleder ist der erste Deutsche in der Position des Generalsekretärs des Weltverbandes.
Die CIGH wurde 1971 in Brüssel als weltweiter Dachverband der genealogischen und heraldischen Vereinigungen gegründet und hat ihren Sitz in Paris. Ziel ist der internationale Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Vereinigungen und Verbänden auf den Gebieten der genealogisch-heraldischen Forschungen und Studien. Dirk Weissleder, der zugleich 2. Vizepräsident und Mitbegründer des weltweiten Dachverbandes für deutsche Genealogie der International German Genealogy Partnership (IGGP) ist, sagte unter anderem in seiner Antrittsrede: «Genealogie und Heraldik stehen aktuell vor ungeahnten Herausforderungen, die trotz aller Unterschiedlichkeit weltweit sehr ähnlich sind. Es stellt sich die Frage: Wozu brauche ich Vereine, wenn ich doch «alles» im Internet erhalte. Und zudem stellen sich Genealogie und Heraldik international vielfach noch als unverbundene Inseln dar. Darin liegt eine große Chance, mehr mit und voneinander zu lernen und die einzelnen Akteure zu verbinden.» Weiter sagte er: «Meine Amtszeit beginnt in einer Umbruchsphase und ich bin davon überzeugt, dass sich die Zukunft von Genealogie und Heraldik heute und nicht irgendwann in der Zukunft entscheidet.»
Der Weltverband verfügt aktuell über rund 80 Mitgliederorganisationen und assoziierte Partner aus 43 Ländern auf fünf Kontinenten. Neben den jährlichen Zusammenkünften zählt der alle zwei Jahre veranstaltete Internationale Kongress für genealogische und heraldische Wissenschaften als höchste Veranstaltung, die in enger Abstimmung mit den beiden internationalen Akademien für Genealogie (AIG) und Heraldik (AIH) ausgerichtet wird. Der nächste 34. Internationale Kongress findet im Oktober 2020 in Madrid statt.
"Genealogie" setzt sich mit Familiengeschichtsforschung auseinander, "Heraldik" steht für Wappenkunde, Wappenkunst und Wappenrecht.