Laatzen.
"Dir geht es doch gut. Wir hatten es schwer…“. Die Kriegskinder sind während des Zweiten Weltkrieges aufgewachsen. Viele von ihnen haben die Flucht erlebt. Ihre Kinder sind im Frieden geboren. Offensichtlich hat es an nichts gemangelt. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass unverarbeitete traumatische Erfahrungen auch auf die Nachkommen der traumatisierten Menschen wirken können.
Am Mittwoch leiteten Heike Pfingsten-Kleefeld und Marina Röthlinger einen informativen und emotionalen Informationsabend im Stadthaus Laatzen. 20 direkt oder indirekt Betroffene befassten sich gemeinsam mit den Hintergründen und den Erlebnissen des Zweiten Weltkrieges und dessen (emotionalen) Auswirkungen. Dabei begegneten sich drei Generationen - Kriegskinder, Kriegsenkel und Kriegsurenkel.
Dabei ging es um Fragen wie: Wie werden traumatische Erfahrungen über Generationen weitergegeben? Warum sprechen die traumatisierten Eltern nicht über Gefühle? Warum verkehren sich manchmal soziale Rollen in solchen Familien?
Hintergrund der Diskussion war das Buch „Kriegsenkelgefühle. Kinder der Kriegskinder schreiben von Sehnsucht, Wut und Wagemut“ von Frau Heike Pfingsten-Kleefeld. Die Autorin befasst sich bereits seit 2011 mit der Thematik und ist aktives Mitglied in dem Verein Kriegsenkel.
Weitere Veranstaltungen zum Thema Kriegsenkelgefühle organisiert die Leine-VHS im kommenden Herbstsemester.