Laatzen.
Innenminister Boris Pistorius war heute zu Besuch bei der Rettungswache des DRK in Laatzen. Dort wollte er sich mit dem stellvertretender Geschäftsführer des DRK Rettungsdienstes, Frank Wöbbecke, dem Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald, dem Leiter des Polizeikommissariats, Ludger Westermann sowie dem SPD- Regionsabgeordneten, Ernesto Nebot über die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen vor Ort zu unterhalten.
Das Fazit seines Besuchs: Die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr, dem DRK und der Polizei läuft sehr gut. Insbesondere die Leistung der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen hob Pistorius hervor: "Die physischen und psychischen Belastungen sind extrem in diesem Berufsfeld. Daher kann ich nur jedem Mitarbeiter und Ehrenamtlichen für seine Dienste danken." Wöbbecke ergänzte, dass nur wenige Mitarbeiter aufgrund der hohen Belastung bis zur Altersgrenze in diesem Bereich bleiben. In Laatzen hätten bisher nur zwei Mitarbeiter des DRK so lange durchgehalten.
Vor Ort besichtigte der Innenminister das Gebäude des DRK. Dieses ist dem 70-köpfigen Team mittlerweile zu klein geworden. "Die Fahrzeughalle ist für unsere drei Rettungswagen nicht mehr ausgelegt", berichtete Wöbbecke. Hier müsse bald eine Besserung eintreten, fügte der stellvertretende Geschäftsführer hinzu.
Für die Feuerwehren hatte der Innenminister eine gute Nachricht: Die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) soll für 80 Millionen Euro ausgebaut werden. "Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren die Anzahl der Lehrgänge auf 60 Prozent, dann 70 Prozent und schließlich 100 Prozent hochzuschrauben", kündigte Pistorius an. Auch Stadtbrandmeister Osterwald betonte, dass die Ehrenamtlichen im Bereich Brandschutz entlastet werden müssen. "Viele Aufgaben müssen einfach dem Hauptamt zugeordnet werden. Das ist so nicht mehr zu leisten."
Allen Anwesenden ist zudem die Gleichstellung der Rettungsdienste wichtig. "Bei der Polizei fragt niemand, ob ein Einsatz jetzt wirtschaftlich ist oder nicht. Wieso wird diese Frage aber immer bei der Feuerwehr gestellt?", kritisierte Osterwald. Auch hier müsse in Zukunft eine Lösung gefunden werden, pflichtete der Innenminister bei. "In Deutschland haben wir eines der besten Sicherheits- und Gesundheitswesen weltweit. Das sollten wir halten und in diesem Bereich auch nicht sparen", betonte Pistorius.