Laatzen. „Ich bin überwältigt“, sagte Kirchenmusikerin Magdalena Andrulewicz nach ihrer offiziellen Einführung in der Immanuel-Kirche in Laatzen am letzten Sonntag. Alle musikalischen Gäste hätten das so wunderbar gemacht. Und es waren viele gekommen, um dabei zu sein: Die vereinigte Immanuel- und Kreiskantorei, der Jugendchor Quilisma aus Springe unter Leitung von Magnus Witting, Popkantor Til von Dombois am Klavier, Kreiskantorin Hanna Jursch aus dem Nachbarkirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld als Sängerin und Kirchenmusikdirektor i. R. Lothar Mohn, der die Immanuel-Kantorei in der Zwischenzeit geleitet hatte..
Eingeführt wurde Magdalena Andrulewicz durch Superintendent Andreas Brummer in ihre neuen Ämter als Kirchenkreiskantorin für den Kirchenkreis Laatzen-Springe und Kirchenmusikerin an der Immanuel-Kirchengemeinde Alt-Laatzen. Im Kirchenkreis und in der Gemeinde wird Andrulewicz künftig unter anderem die Kantoreien leiten, Orgel spielen, den Nachwuchs fördern sowie die Kirchenmusiker im Kirchenkreis vernetzen und unterstützen.
Studiert hat die 28-jährige in Warschau, Lübeck und Hannover in den Fächern Orgel, Musikwissenschaften und Kirchenmusik. Zuletzt war sie Kantorin in Groß Grönau bei Lübeck. Und von dort waren auch einige Gemeindemitglieder gekommen, um sie in die neue Wirkungsstätte zu begleiten. „Das finde ich ganz toll“, sagte Andrulewicz. Als Assistentinnen bei der Einführung hatte sie sich ihre Nachbarin Hannelore Schapper aus Lübeck und die Gemeindesekretärin Dagmar Person aus Groß Grönau ausgesucht. Dritter im Bunde war Kirchenmusiker und Hochschullehrer Ulfert Smidt aus Hannover.
„Musik berührt die Menschen“, sagte Superintendent Andreas Brummer in seiner Predigt. Schon in der Bibel sei das immer wieder ein wichtiges Thema, so bei den Engelschören an der Krippe und in den Psalmen. „Das ist das Feld, auf dem eine Kirchenmusikerin pflügt und sät“, sagte Brummer. Für den Weg in den Kirchenkreis seien sogar Bomben aus dem Weg geräumt worden, sagte er mit einer Anspielung auf die Bombenräumungen am vergangenen Wochenende in Laatzen, dem ersten Wochenende für Andrulewicz in der Region.
Laatzens Bürgermeister Kai Eggert begrüßte die Kirchmusikerin am Namen der vier Städte Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Springe. Die Gesellschaft brauche ein gutes Miteinander, und da sei Musik sehr wichtig.
Für die Landeskirche und die Kolleg*innen im Sprengel Hannover überbrachte Kirchenmusikdirektor Harald Röhrig die Grüße. Man solle Magdalena Andrulewicz nicht in eine Schublade packen, sondern sie als ganze Person wahrnehmen. Da gebe es viel Musik zu entdecken.
„Wir haben alle Lust auf Kirchenmusik“, sagte Wolf Dietmar Kohlstedt, Vorsitzender der Kirchenkreissynode. Dem schloss sich auch Pastor Burghard Straeck für die Kirchenregion Laatzen an. Man freue sich auf die Expertise der Kirchenmusikerin. Meike Eggers vom Kirchenvorstand der Immanuel-Kirchengemeinde erinnerte sich an den positiven Eindruck von Magdalena Andrulewicz schon bei den Probespielen. Man sei sehr schnell ins Gespräch gekommen. Und Wiebke Nickel von der Immanuel-Kantorei sagte, Andrulewicz habe den Chor mit ihrer unglaublichen Präsenz und Genauigkeit sofort überzeugt.
Nach ihrer Einführung trat Magdalena Andrulewicz selbst ans Pult und dirigierte die Kantoreien mit dem Stück „A Clare Benediction“ von John Rutter. Danach wechselte sie an die Orgel und spielte die Fuge Es-Dur (BWV 552.2) von Johann Sebastian Bach. Das Publikum bekam damit einen ersten Eindruck ihrer Freude an der Kirchenmusik, die sie am Pult und an den Manualen hörbar werden ließ – und spendete einen großen und warmen Applaus.
Wer Magdalena Andrulewicz hören möchte, kann das am Palmsonntag, 2. April, um 18 Uhr tun. Dann führt die Immanuel-Kantorei unter der Leitung von Lothar Mohn die Markuspassion 1759 von Georg Philipp Telemann auf. Magdalena Andrulewicz spielt dann Basso Continuo – und als Tenor wird ihr Vorgänger Zoltán Suho-Wittenberg dabei sein. Der Eintritt kostet 20 Euro, Karten gibt es in der Immanuel-Kirchengemeinde.