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Mehr Säcke, weniger Tonnen

Region.

Sack oder Tonne, das war lange das bestimmende Thema, wenn in der Regionsversammlung über Abfall gestritten wurde. Nun arbeiten CDU und SPD zusammen in einer großen Koalition und haben einen gemeinsamen Antrag zur Änderung der Abfall- und Gebührensatzung auf den Tisch gelegt.

Da die Mehrheiten in der Versammlung eindeutig sind, wird dieser Antrag den Ausschuss für Abfallwirtschaft am Dienstag, den 18. Juni ungehindert passieren."Wenn man in Sachen Abfall etwas verändern möchte, dann muss man auf viele Dinge achten, die es sehr komplex machen. Stichworte wie Gerechtigkeit, Serviceverbesserung, lange Wege im Umland, Rechtssicherheit, Gesetzesvorgaben, Stadtbildverbesserung und viele mehr prägen den Diskurs um die Abfallpolitik“, erklärt Bernward Schlossarek, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion in der Region Hannover.

Künftig sollen Kunden nur noch das Volumen bezahlen, das sie bestellt haben, die komplizierte Berechnung der Gebühren aus Masse und Volumen sei nämlich überholt. Außerdem wird die O-Tonne wieder abgeschafft, ein Vorschlag, den auch schon aha und die AfD gemacht haben, Hand aufs Herz, wer kennt  schon die Tonne mit dem orange Deckel. 2010 wurde sie als Vorzeigemodell eingeführt und ist eigentlich für Gegenstände aus Kunststoff, Metall und Folien sowie für Textilien gedacht.

Und dann kehrt sie doch wieder zurück, die alte Diskussion um Sack oder Tonne: „Ein besonderes Angebot macht unserer Antrag für die Kundinnen und Kunden im Umland. Wer seinen Restmüll im Sack abholen lassen möchte und aufgrund eines Umzugs oder einer Ummeldung mit der Tonne zwangsbeglückt wurde, der kann bei aha wieder den Restabfallsack ordern. Damit führen wir eine Art Wahlfreiheit ein und stoppen die Zwangstonne“, freut sich Schlossarek. Gar nicht freuen werden sich die Müllwerker, die darauf gesetzt hatten, dass die Große Koalition die Säcke sobald wie möglich abschafft, wegen der körperlichen Belastung. Auch ein Bürgergutachten zur Abfallentsorgung hatte bereits 2015 die Abschaffung der Restmüllsäcke gefordert.