Laatzen.
Im vergangenen Jahr zählte die Laatzener Polizei in ihrem Zuständigkeitsbereich 3.473 Straftaten. Das sind 2,6 Prozent mehr Delikte (= 80 Fälle) als im Jahr 2015. Knapp 69 Prozent der Straftaten klärt die Polizei Laatzen auf. „Mit dem Zustand sind wir natürlich nicht zufrieden, aber wir sind auf einem guten Weg“, sagte Ludger Westermann, Leiter des Polizeikommissariats (PK) Laatzen, bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2016 am heutigen Dienstag (28.02.). In Niedersachsen beträgt die durchschnittliche Aufklärungsquote 61,4 Prozent. „Der Laatzener Wert ist sehr beachtlich“, betonte Westermann.
Besonderes Augenmerkt legte die Polizei auf die Zahl der Flüchtlinge, die straffällig geworden sind. „In der Bevölkerung waren Ängste vorhanden, deshalb haben wir uns die Lage genauer angesehen“, erklärte Westermann. Sein Fazit: Die Flüchtlinge sind für Laatzen kein Problem. Von den 3.473 Straftaten wurden 267 von Flüchtlingen verübt. Und von den in Laatzen untergebrachten Flüchtlingen waren nur 90 Personen an den 267 Delikten beteiligt, so Westermann. Oftmals handele es sich um Straftaten, die sich aus der persönlichen Situation der Flüchtlinge ergebe. Zum Beispiel könne es aufgrund beengter Wohnverhältnisse in den Unterkünften zu Auseinandersetzungen kommen. Oder fehlendes Geld verleite so manchen Flüchtling zu Ladendiebstählen.
Auch die Zahl der Straftaten, in denen Gewalt gegen Polizeibeamte verübt wurden, hat sich die Polizei Laatzen genauer angesehen. Zwar sei die Zahl der Widerstände gegen Polizisten in 2016 auf zwei Fälle gesunken (2015:8), dafür sei aber die Zahl der Körperverletzungen auf 18 Delikte gestiegen (2015:5). „Es ist schlimmer geworden. Die Qualität des Widerstandes steigt“, stellte PK-Leiter Westermann fest. Die Täter seien in etwa 70 bis 80 Prozent der Fälle alkoholisiert oder hätten Drogen genommen.
Eine Steigerung verzeichnete die Polizei bei den Wohnungseinbrüchen und Einbruchsversuchen. In 2016 wurden in Laatzen 85 Straftaten dieser Art gezählt, elf konnten bisher aufgeklärt werden. In 2015 kam es zu 74 Wohnungseinbrüchen, 26 wurden aufgeklärt. „Wohnungseinbrüche sind bundesweit ein Problem“, sagte PK-Leiter Westermann. Zahlreiche Bürger würden Beratungsangebote in Anspruch nehmen und Sicherheitsvorkehrungen treffen. „Prävention ist wichtig“, betonte Westermann.
Die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt ist in 2016 auf 257 Straftaten gestiegen (2015:225). Von Gewalt betroffen sind überwiegend Frauen und Kinder. Die Täter sind überwiegend Männer.