Laatzen.
Nach dem Willen der Ratsgruppe SPD-Grüne-Linke-Faull-Scheibe wird Laatzen in Zukunft klimafreundlicher werden: Eine Arbeitsgruppe hat kurzfristig umzusetzende Projekte erarbeitet.
Die nächsten Schritte erläutert Heinz Scheibe für die Ratsgruppe: „Derzeit ist das eine Ideensammlung unserer Mehrheitsgruppe verbunden mit der Anfrage an die Verwaltung, was könnte von unseren Vorschlägen wie umgesetzt werden, welche übertragbaren Beispiele aus anderen Kommunen gibt es schon dazu und was haben diese bewirkt? Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den jetzigen, unbestrittenen Klimawandel nicht zusätzlich zu belasten.“
Die Vorschlagsliste der Ratsgruppe enthält:
- Grünstreifen auf öffentlichem Grund sollen Blühstreifen werden – angelegte Flächen mit unterschiedlichen Blühpflanzen als wichtige Nahrungsquelle für Bienen – also Bienenweiden. Ein Programm „Blühflächen auf privatem Grund“ soll mehr Bienenweiden in privaten Gärten schaffen mit dem Ziel, Zierrasen in privaten Gärten zu reduzieren.
- Im städtischen Besitz befindliche Rasenflächen wie z. B. vor dem Rathaus sind zu mindestens 50 % in Blühflächen umzuwandeln. Scheibe: „Es ist jetzt eine Hundewiese, warum dann keine blühende Hundewiese?“
- Neubauten sollten je nach Dachform nur mit begrünten Flachdächern und Photovoltaik genehmigt werden, Grundsanierungen von Flachdächern entsprechend begrünt je nach Statik – mindestens aber zur Hälfte, soweit es die Statik zulässt. Die Stadt erwägt anhand des Beispiels der Stadt München ein gefördertes Programm zur Flachdachbegrünung.
- Die Stadt startet ein Programm „1.000 zusätzliche Bäume in Laatzen“ mit einer Bezuschussung von privaten Pflanzungen und der Abgabe von Bäumen für den privaten Bereich zu Einkaufskonditionen.
- Ähnlich wie in z. B. Bremen sollten ÖPNV-Haltestellendächer begrünt werden.
- Betonwände im Stadtgebiet an Unterführungen oder Brücken, aber auch an Häuserfronten sollten begrünt werden.
- Grundwasserabsenkungen sollten künftig bei Baugenehmigungen vermieden werden, bei genehmigten Grundwasserabsenkungen muss die Entnahmemenge kontrolliert werden.
- Bei Neubauten ist eine Versickerung des Regenwassers zu regeln, bei bestehenden Gebäuden sollte eine Nachrüstung, also eine weitere Vermeidung der Versiegelung, durch die Stadt unterstützt werden. Deshalb muss auch bei Schottergärten auf die bestehenden Bauvorschriften verwiesen werden. Eine Information der betroffenen Grundstücksbesitzer sollte im Zusammenhang mit dem Versand aktueller Gebührenbescheide erfolgen.
Zusammenfassend SPD-Ratsherr Jan-Maximilian Teiwes: „Unsere Vorschläge führen nicht nur zu einem freundlicheren Stadtbild, sondern sind aktiver Klimaschutz. Wir diskutieren wie andere Kommunen auch das Thema Klimanotstand. Wir wollen, dass die Stadt Laatzen in Zukunft alle ihre Aktivitäten auf die Auswirkungen auf das Klima bewertet.“