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Meineke zum Bau des SuedLink

Bürgermeister Christoph Meineke

Wennigsen. Die Bundesnetzagentur hat ihre Entscheidung getroffen: Die Stromtrasse SuedLink wird in der Gemeinde Wennigsen (Deister) an Evestorf und Holtensen vorbei, über den Vörier Berg, entlang des Süllberges nach Springe verlaufen. In der Ortschaft Holtensen wird sie auf einer Entfernung von rund 400 Metern östlich der Bebauung entlanggeführt werden. Die Festlegung war zu erwarten, nachdem sich bereits abgezeichnet hatte, dass die planerischen Einschränkungen östlich um Hannover herum zu hoch waren. Tennet hatte zudem zu Jahresbeginn angekündigt, dass im Gemeindegebiet nähere Sondierungen und Umweltuntersuchungen stattfinden werden, teilte Bürgermeister Christoph Meineke auf Anfrage von con-nect.de mit. .

"Das wird nun ein Beitrag Wennigsens zur Energiewende sein", sagte Bürgermeister Christoph Meineke. Wichtig sei, dass die Detailplanungen ermöglichen, die Trasse soweit es geht von den Ortschaften entfernt zu führen. "Wir fordern ein, dass eine zeitnahe, öffentliche und transparente Abwägung der Detailfragen durchgeführt wird." Der offene Dialog mit allen Beteiligten stehe nun im Vordergrund. Anzuerkennen sei, dass Tennet hier in den zurückliegenden Jahren deutlich nachgebessert habe. In Bürgerversammlungen und Ausschuss-Sitzungen war es zu deutlicher Kritik in der frühen Phase der Planungen gekommen. Die Schutzgüter Mensch und Natur müssten bestmöglich berücksichtigt werden, ebenso die Belange der Landwirtschaft, die im Calenberger Land aufgrund der Güte der Böden einen hohen Stellenwert innehat.

Holtensens Ortsbürgermeister Wilhelm Subke, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Bau, Planung und Umwelt der Gemeinde ist, erklärte: "Die Entscheidung der Bundesnetzagentur war in dieser Form keine Überraschung mehr. Mögliche rechtliche Schritte gegen die Festlegung dieses Korridors sehe ich nicht, da aus meiner Sicht alle Alternativtrassen abgeprüft wurden.“ Ähnlich dem Neubau einer Gasfernleitung seien nur während der Bauphase geringfügige, baubedingte Einschränkungen für die Holtenser Bürger zu erwarten. „Ich rechne mit dem Beginn des für diese Maßnahme notwendigen Planfeststellungsverfahrens durch die Bundesnetzagentur bereits im nächsten Monat. Aus den Unterlagen, die öffentlich ausgelegt werden müssen, lässt sich dann auch der genaue Verlauf der Leitung erkennen“, erläutert Subke. „Im Verfahren können Einwendungen erhoben werden, die dann in einem Erörterungstermin mit den Einwendern nichtöffentlich verhandelt werden. Mit einem Baubeginn rechne ich bereits Ende des nächsten Jahres. Ich hoffe und wünsche, dass Einschränkungen für uns Holtenser auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben."

Der Protest der Initiativen und kommunalen Verantwortlichen in den zurückliegenden Jahren sei wichtig gewesen und führte dazu, dass die Leitungen nun unterirdisch geführt werden. "Oberirdische Megamasten im Calenberger Land wären für unseren Landstrich eine schwere Belastung geworden", so die Bürgermeister. Auch dem Einsatz der örtlichen Bundestagsabgeordneten, die mitgewirkt haben, rechtliche Verbindlichkeit für das unterirdische Verlegen zu schaffen, dankten sie.

In den zwischenzeitlichen Erwägungen war auch eine Trasse westlich von Holtensen, entlang der Ortschaft Bredenbeck im Gespräch. Dies hätte die gewerbliche und wohnbauliche Entwicklung der südlichen Gemeinde stark eingeschränkt - "es ist gut und richtig, dass die Bundesnetzagentur diesen Vorschlag verworfen hat", erklärten der Bürgermeister und der Ausschussvorsitzende.“