Laatzen.
In den vergangenen Wochen haben sich die Meldungen über Sperrmüllablagerungen insbesondere in Laatzen-Mitte überdurchschnittlich gehäuft. Insgesamt hat die Stadt Laatzen seit Anfang März 73 Meldungen erhalten. In 14 Fällen davon wurden durch die Stadt wegen vorliegender Verkehrsbeeinträchtigungen kostenpflichtige Expressabfuhren beauftragt. Dabei ist nicht selten zu beobachten, wie Sperrmüllhaufen über Tage hinweg anwachsen oder gar normaler Hausmüll daneben mit abgestellt wird. Mitunter wird nach der Entfernung von Sperrmüllhaufen durch den Abfallentsorger aha direkt am nächsten Tag an gleicher Stelle neuer Müll abgeladen.
Natürlich sind nicht alle in den Straßen liegenden Sperrmüllhaufen wild; viele Einwohner halten sich an die Regeln der Abfallentsorgung und melden ihren Sperrmüll ordnungsgemäß an. Häufig scheint es dann nur so, dass der Sperrmüll achtlos an die Straße gestellt wird, ohne dass die Entsorgung zuvor vom Abfallentsorger terminiert wurde. Diese bisher so nicht bekannte Häufung von unerlaubter Entsorgung sorgt verständlicherweise für großen Ärger bei den Anwohnern. Zum Einen beeinträchtigen wilde Müllhaufen das Stadtbild, zum Anderen geht unter Umständen auch eine Gefährdung davon aus: Ragt der Müll auf die Fahrbahn, den Radweg oder den Gehweg, werden Verkehrsteilnehmer behindert. Wird zu dem Sperrmüll auch noch Hausmüll illegal abgestellt, können unter Umständen Ratten und andere Tiere angelockt werden und die Tüten zerreißen und den Müll über größere Flächen verteilen. Die Abfuhr der „wilden“ Müllablagerungen muss durch aha in den für die angemeldete Sperrmüllabfuhr bestehenden Abfuhrplan eingearbeitet werden. Dadurch kann sich die Entfernung (auch für ordnungsgemäß angermeldeten Sperrmüll) über einen längeren Zeitraum hinziehen. Einen Anspruch auf eine unverzügliche Abfuhr hat die Stadt Laatzen nicht. Auch ist zu beobachten, dass die Sperrmüllhaufen über einen längeren Zeitraum anwachsen, so dass eine vollständige Entsorgung durch aha auf Grund der nicht geplanten Menge nicht immer möglich ist.
„Mit dieser Problematik sind wir in Laatzen nicht alleine. Gemeinsam mit meinen Bürgermeisterkollegen der Region werde ich mit der Region und dem Abfallentsorger aha nach Lösungen suchen.“, verspricht Bürgermeister Jürgen Köhne. Eine schnelle Lösung wird es aber nicht geben. In der Vergangenheit haben die Mitarbeiter der Stadtverwaltung mehrfach Informationsbroschüren über die Sperrmüllentsorgung von „aha“ in den am meisten betroffenen Wohngebieten verteilt.
Die Stadt Laatzen weist dringend darauf hin: Wer Sperrmüll an die Straße stellt, ohne vorher bei aha angemeldet zu haben, handelt illegal. Derartigen Verstößen wird nachgegangen. Den verursachenden Personen drohen Bußgelder bis zu einer Höhe von 10.000 Euro. Seit März hat die Stadtverwaltung bereits neun Ordnungswidrigkeiten angezeigt.