Laatzen.
Etwa 50 Menschen, überwiegend Schüler der Albert-Einstein-Schule, waren der Einladung von Bürgermeister Jürgen Köhne gefolgt und legten 19 Namenssteine vom Volkstrauertag 2016 nun gesichert in eine Metall-Kassette an der Rückseite des alten Ehrenmals im Park in Alt-Laatzen.
In einer kurzen Ansprache erinnerte Köhne an die gelungene Veranstaltung vor fast zwei Jahren. Nach der damaligen Veranstaltung waren allerdings zwei Namenssteine jüdischer Opfer von Gewalttaten aus der Gedenkfläche entfernt und an die Vorderseite des alten Ehrenmals den Jahreszahlen 39-45 zugeordnet worden. Köhne räumte in seiner Rede eine damalige Fehleinschätzung dieser Tat ein und verurteilte sie: „Ganz offensichtlich war es eine Tat mit antisemitischem Hintergrund. In zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen haben sowohl die Menschen in dieser Stadt als auch ich zum Ausdruck gebracht, dass derartige Handlungen unabhängig ob mit antisemitischem, rassistischem oder sonstigem menschenverachtenden Hintergrund in Laatzen nichts zu suchen haben und auch nicht tolerabel sind. Darin schließe ich diese Tat ausdrücklich ein und verurteile sie als kriminellen Akt.“ Zudem entschuldigte er sich bei den Betroffenen.
Viele Menschen beteiligten sich aktiv an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag am 13. November 2016 und erinnerten anhand von mit Namen versehenen Steinen an einzelne Schicksale und Opfer von Gewalttaten aus unterschiedlichen Epochen bis hin in die Gegenwart. Die meisten dieser Aktiven waren auch gestern wieder dabei und legten „ihren“ Stein erneut ab – nun gesichert. Mitarbeiter des Betriebshofes verschlossen die Kassette anschließend mit Rahmen und Riegel, sodass die Steine nun nicht mehr entwendet werden können.
Der Ortsrat Laatzen griff in den vergangenen Monaten einen Impuls der Betroffenen auf und beschloss, die Namenssteine so gesichert in einer Metall-Kassette erneut zu verlegen.