Laatzen.
Koch Christian Berger serviert in der Kita Pinienweg selbstgemachte Crêpes. Normalerweise würden zur Mittagszeit viele Kinder im Speiseraum vor Bergers Theke ein frisch gekochtes Essen genießen. Doch derzeit ist vieles nicht normal. Die Johanniter-Einrichtung bietet derzeit zwei Notgruppen für insgesamt sechs Kinder an. Um sie kümmern sich Einrichtungsleiter Andreas Ott, seine Stellvertreterin Jessica Drechsler und drei weitere Erzieher. Bundesweit treten derzeit die ersten Lockerungen im Corona-Lockdown in Kraft – in der Kita Pinienweg bleibt der Betrieb, wie in allen Kindertagesstätten auch, vorerst eingeschränkt. Doch die Arbeit geht weiter.
Anfang Februar eröffneten die Johanniter die nagelneu errichtete Kita; die ersten Kinder vom Krippen- bis zum Grundschulalter begannen mit Eltern und Erziehern ihr neues Reich zu erkunden. Wenige Wochen später begann der Lockdown. „Kein schönes Gefühl für uns“, sagt Jessica Drechsler. Täglich sind vier Erzieherinnen und Erzieher für die Kinder in den Notgruppen da. Die Eltern arbeiten in Berufen, für die es auch in den vergangenen Wochen keinen Stillstand gab – beispielsweise im Gesundheitswesen und im Einzelhandel. Kita-Leiter Andreas Ott kümmert sich um Anfragen von Eltern und auch darum, dass der Kita-Neubau noch schöner wird. Seit März nimmt nun auch das Außengelände langsam seine endgültige Form an. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Laatzen wachsen mehrere Spielinseln aus dem Boden. Eine Nestschaukel ist darunter, eine Wasserspielanlage samt Pumpe und Kletteranlagen für alle Altersgruppen. Das Freigelände soll einmal Platz zum Toben und Entdecken für die Kleinen aus Krippen- und Kita-Gruppen sowie der Hortgruppe bieten. Viel Holz verbauen die Firmen derzeit. Ende April beginnt die Bepflanzung mit frischen Sträuchern und einigen Bäumchen. Die meisten Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind derzeit zu Hause, um Kinder, Eltern und sich selbst vor der Ansteckungsgefahr zu schützen. Mit ihnen steht Ott regelmäßig im Kontakt. „Sie arbeiten Aufgaben ab, unter anderem geht es um Konzepte für die künftige Betreuungsarbeit.“
Die Kita Pinienweg ist eine Forscher-Kita. Die Welt der Naturwissenschaften kindgerecht zu entdecken; das ist ein Schwerpunkt. Da gilt es Tagesabläufe zu klären oder auch altersgerechte Gruppenangebote und Spielideen zu entwickeln. Dennoch: Pädagogische Arbeit lebt von der persönlichen Begegnung. „Uns fehlt der persönliche Kontakt mit den anderen Kolleginnen und Kollegen, mit den Kindern und ihren Eltern sehr“, sagt Ott. Geplant war, die Betreuung schrittweise auszubauen, damit sich Kinder und Erzieher gemeinsam an den Neubau und die Umgebung gewöhnen. Im Mai wäre die Zahl der betreuten Kinder von anfangs rund 20 auf bis zu 60 gewachsen. Die Corona-Krise durchkreuzt diesen Plan; auch das geplante Eröffnungsfest sowie Elternbesuchstage im Juni stehen derzeit in Frage. Nun klären Bund, Länder und Kommunen jeweils, wie genau es in den Einrichtungen weitergeht; das gilt auch für die Kita in Laatzen-Mitte – und mit der Stadtverwaltung steht die Johanniter-Kita in engem Austausch. Dennoch: Das Erzieherteam ist vollzählig; im August wird eine weitere Fachkraft zum Team stoßen – also dann, wenn es auch plangemäß richtig voll werden soll in der Kita Pinienweg. Die Einrichtung ist für bis zu 100 Kinder ausgelegt. Insgesamt 15 Erzieher sind für die Kinder da. Hinzu kommen der Koch Christian Berger und eine Hauswirtschaftshilfe. „Wir sind vorbereitet“, betont Einrichtungsleiter Ott.