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Niedersachsen will Impfzentren einrichten

Gesundheitsministerin Carola Reimann und Innenminister Boris Pistorius.

Region.

Bei einer Pressekonferenz haben Innenminister Boris Pistorius und Gesundheitsministerin Carola Reimann heute ein Konzept für Impfzentren in Niedersachsen vorgestellt, um der Coronapandemie entgegen zu wirken.

60 Impfzentren plant das Land Niedersachen landesweit. Jedes Impfzentrum soll rund 150.000 Bürger versorgen können. Zusätzlich sollen mobile Impfteams Pflegeeinrichtungen besuchen. Ein Mobilitätskonzept soll sicherstellen, das jeder ein Impfzentrum erreichen kann. Bei der Standortsuche setzt das Land auf die Landkreise und Kommunen. Diese wüssten vor Ort am besten, welche Orte für alle gut erreichbar sind und über stabiles Internet verfügen. Das Internet ist für das Terminmanagement unerlässlich. „Die Infektionszahlen sind aktuell hoch, dank der verantwortungsvollen Bürger sind die Zahlen aber stabil“, so Reimann, „Aber es kommt auch noch ein harter Winter auf uns zu. Trotzdem können wir es schaffen, dass die Infektionskurve weiter abflacht.“ Der wirkungsvolle Impfstoff, der kommen soll, lässt hoffen, erklärt die Gesundheitsministerin, trotzdem sei es eine beispiellose Kraftanstrengung für Bund, Land und Kommunen. Diese sei nur gemeinsam zu schaffen. Da der Impfstoff zu Beginn begrenzt sein wird, sollen zuerst Risikogruppen, Beschäftigte im Gesundheitswesen und Gemeinschaftseinrichtungen versorgt werden. Später soll die Coronaimpfung in das ambulante Regelprogramm aufgenommen werden. Die Impfzentren sollen nur eine Brückenfunktion sein. In diesem Rahmen wird die Impfung dokumentiert werden müssen, damit Nebenwirkungen früh erkannt werden können. Die Kosten wird der Bund übernehmen, die Kommunen werden den Aufbau und Betrieb der Zentren übernehmen.

Innenminister Boris Pistorius dankt noch einmal den helfenden Organisationen. Bundeswehr, Freiwillige Feuerwehr, DRK, Katastrophenschutz und viele mehr sind unerlässlich, für diese große Aufgabe: „Das Ehrenamt ist hier wieder mal unerlässlich, ohne diese Menschen wären wir aufgeschmissen.“ Weiter sagt er, dass der Virus ein zäher Gegner sei, der uns noch weiter in der Deckung halten wird. Aber wir werden zurück auf das Spielfeld kommen, unser normales Leben zurückgewinnen und mit dem Virus zu leben lernen, so Pistorius.

Noch ist kein Impfstoff zugelassen, außerdem ist ungewiss, wieviel davon nach Niedersachsen kommen wird. Das medizinische Personal sei knapp, außerdem ist der Transport des Impfstoffes schwierig. Laut Reimann handelt es sich bei dem Impfstoff um eine völlig neue Technologie, die bei -70°C transportiert werden muss. Neu sei auch die Information, so Reimann, dass der Impfstoff wohl zwei Mal verabreicht werden müsse, um wirksam zu sein. Die zweite Impfung wird je nach Impfstoff 14 bis 21 Tage nach der ersten Impfung erfolgen. All dies wird sich auf die Menge der Impfungen und auch den Start der Impfungen auswirken. Stand heute wird davon ausgegangen, dass Anfang des Jahres begonnen werden kann. Es wird keine Impfpflicht geben, betont Reimann ausdrücklich. Über lange Sicht hofft Reimann, dass auch Zweifler vom Impfstoff überzeugt werden können.