Anzeige

Rettungshubschrauber muss öfter in die Luft

Station Hannover Hubschrauber "Christoph". Quelle: DRF Luftrettung.

Region. Die DRF Luftrettung blickt auf ein einsatzreiches erstes Halbjahr zurück: Insgesamt 19.791 Mal wurden die Besatzungen der bundesweit 29 Stationen sowie der zwei Ambulanzflugzeuge von Januar bis Juni 2022 alarmiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stellt dies einen Zuwachs von acht Prozent dar. Der in Hannover stationierte Hubschrauber der DRF Luftrettung leistete im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 466 Einsätze, davon 104 in der Notfallrettung und 362 zum Transport kritisch kranker oder verletzter Patienten zwischen Kliniken. In den ersten sechs Monaten 2021 wurde Christoph Niedersachsen 423 Mal alarmiert. Die zwei in Niedersachsen stationierten Hubschrauber der DRF Luftrettung wurden von Januar bis Juni zusammen 1.221 Mal alarmiert. .

Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, zieht Fazit: „Die hohen Einsatzzahlen unterstreichen erneut die wichtige Rolle, die die Luftrettung für die umfassende notfallmedizinische Versorgung der Menschen in Deutschland spielt. Auch unserem Anspruch, die Weiterentwicklung der Luftrettung stetig voranzutreiben, konnten wir in der ersten Jahreshälfte wieder gerecht werden. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei unsere eigene Pilotenausbildung. Die internen Vorbereitungen liefen die letzten Monate auf Hochtouren und gehen nun in den Endspurt. Zudem konnten wir kürzlich zusammen mit dem Hersteller Reiser Simulation and Training ein bahnbrechendes Kooperationsprojekt starten und vorstellen: Ein Winden-Simulator, der im Frühjahr 2023 an den Start gehen soll und völlig neue Möglichkeiten in der Windenausbildung bieten wird.“ 

Herzerkrankungen als häufigster Alarmierungsgrund. Am häufigsten versorgte die DRF Luftrettung bei Notfalleinsätzen im ersten Halbjahr Patienten mit Herzerkrankungen (21 Prozent), wie zum Beispiel Herzinfarkt, oder neurologischen Vorfällen (18 Prozent). Es folgen mit jeweils 11 Prozent Unfallopfer durch (Ab-)Stürze und durch Verkehrsunfälle. Besonders bei Notfalleinsätzen sind die Luftretter oftmals unschlagbar schnell: Innerhalb von 15 Flugminuten erreichen sie Einsatzorte in einem Radius von 60 Kilometern. In der Nacht waren die Crews der bundesweit elf 24-Stunden-Stationen ebenfalls gefordert: Rund 20 Prozent ihrer Einsätze führten die Luftretter im ersten Halbjahr während der Nachtstunden durch. Die vier Windenstationen in Bautzen, Dortmund, Freiburg und Nürnberg (Christoph 27) waren ebenfalls stark gefordert. In den ersten sechs Monaten 2022 verzeichneten sie 69 Windeneinsätze. Die Ambulanzflugzeuge starteten zu 115 Einsätzen rund um den Globus, die  sie in 33 Länder verschiedene Länder führten.