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SPD-Landtagsabgeordnete besuchen inklusives Ferienprojekt

Laatzen / Region.

„Wir bieten inklusive Kinderbetreuung an - das ist ein Pilotprojekt in Laatzen“, sagt Eckhard Heinz, Geschäftsführer der Freien Martinsschule Hannover. Um sich über das Ferienprojekt zu informieren, haben die SPD-Landtagsabgeordneten der Region Hannover am Donnerstag die Waldorfschule im Rahmen ihrer Sommertour besucht. Mit dabei: der SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch. „Eltern von Kindern mit Behinderung haben oft das Problem, eine inklusive Ferienbetreuung für ihre Kinder zu bekommen. Und noch schwieriger ist es, eine bezahlbare zu finden“, erklärt Friedrich-Wilhelm Haarstrich von „Mittendrin Hannover - Verein für Inklusion“, der das Projekt gemeinsam mit der Schule ins Leben gerufen hat. Zwei Wochen können die Ferienkinder dort verbringen, die Kosten für die Eltern betragen 280 Euro. „Normalerweise würde es 750 Euro kosten, aber wir haben Sponsoren für das Projekt gewinnen können“, berichtet Heinz. Initiiert hat das Projekt Daniela Rosendahl, Mutter von zwei nicht behinderten und einem behinderten Kind, und Mitglied von „Mittendrin“. Es sei sehr schwer für Eltern, ein inklusives Ferienangebot zu finden und auch zu bezahlen. „Solche Angebote sind meist sehr teuer. Das können sich viele Eltern und vor allem Alleinerziehende gar nicht leisten“, sagt Rosendahl. Dabei sei Inklusion die Zukunft und es müsse auch Angebote außerhalb von Schulen geben. So sei die Resonanz bei Eltern mit behinderten Kindern gleich sehr gut gewesen, aber nicht bei Eltern von nicht behinderten Kindern. „Es ist ein inklusives Projekt, an dem eigentlich Kinder mit und ohne Behinderungen gleichermaßen teilnehmen sollen“, betont Heinz. Am Ende haben 22 Eltern ihre Kinder angemeldet, davon hätten 19 Teilnehmer eine Behinderung. „Bei inklusiven Projekten sollte das Verhältnis eigentlich ein anderes sein - wie es der Name Inklusion ja schon sagt“, erklärt der Geschäftsführer. Seine Schule habe allerdings auch erst spät mit der Planung und der Bewerbung des Projekts beginnen können. „Das werden wir im nächsten Jahr ändern“, sagt Heinz an. Das Pilotprojekt sei ein pädagogischer Erfolg, seine Schule werde die Ferienbetreuung im nächsten Jahr wieder anbieten. Elf Mitarbeiter betreuen die 22 Kinder - unter ihnen Lehramtsstudenten der Sonderpädagogik. Unterstützt werden sie von zwei Theaterpädagogen und dem Musiker Greg Perrineau aus Hannover. Perrineau ist Gründer und Sänger der Band „Eruption“, die Ende der 70er-Jahre Erfolge feierte. Damals coverte seine Band den Hit „I can’t stand the rain“, der im Original von der amerikanischen Soulsängerin Ann Peebles stammt, und später durch eine Coverversion von Tina Turner weltbekannt wurde. „Musik ist Lebensfreude und Inspiration, mit Musik kann man viel bei den Kindern erreichen“, sagt Perrineau. Die vielen verschiedenen Bongotrommeln und Rasseln fanden großen Anklang bei den Teilnehmern. „Man sieht sofort, wie viel Spaß die Kinder hier haben“, sagt Dr. Silke Lesemann, die für Laatzen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete. Lesemann bezeichnete das Ferienprojekt als beispielhaft. „Inklusion kann gelingen, wenn sie im Alltag gelebt wird. Dieses Ferienangebot für Kinder mit und ohne Behinderungen hilft allen Eltern und gibt den Kindern ein tolles und kreatives Angebot“, so Lesemann. Sie wünschte der Schule viel Erfolg und einen noch besseren Zuspruch im kommenden Jahr, auch aus den Nachbarkommunen.