Laatzen.
Mit einer großen Präsentation im Leine-Center ist am Freitag das Projekt „Speakers Corner“ im Programm Demokratie Leben! zu Ende gegangen. Mitten in der Einkaufsmeile stellten Schüler aus drei Schulen öffentlich ihre Gedanken zu ganz unterschiedlichen Themen vor. Vom Umweltschutz über Freundschaft und Ausgrenzung oder Glück und Leid bis hin zum eigenen Haustier war alles dabei. Vorgaben gab es nicht: Im Stil der Speakers im Londoner Hyde Park, konnte jeder seine Meinung zu selbst gewählten Themen kundtun. „Es ist wichtig, Meinungsfreiheit zu haben und Meinungsfreiheit auch zu entwickeln“, sagte Udo Hetmeier von Jukus e.V., Träger des Projektes.
„Ist es normal, sein Geld für Klamotten aus dem Fenster zu werfen, statt für eine gesunde, umweltfreundliche Ernährung? Gut, dann bin ich eben nicht normal“, gab die 14-Jährige Marie von der Albert-Einstein-Schule in einem Auszug aus einem von ihr verfassten fiktiven Tagebuch den Zuschauern zu denken. Die neunjährige Lilly aus der Grundschule Ingeln-Oesselse machte ihrer Leidenschaft für Bücher Luft, ihre Schulkollegin Lilly teilte ihre Gedanken über Freundschaften öffentlich mit.
Mehr als 20 Schüler wagten sich im Lichthof des Leine-Centers auf das Podest und vor das Mikrofon. Die meisten von ihnen kamen von der Grundschule Ingeln-Oesselse. Somit bewiesen insbesondere die jüngeren Schüler den Mut, sich und ihre Gedanken öffentlich vor Publikum zu präsentieren. Einige traten sogar mehrfach auf die Bühne: Die Zuschauer konnten mit ansehen, dass ihnen die öffentliche Präsentation sichtlich Freude bereitete.
Ihre Texte hatten die Schüler in den Monaten zuvor bei zwei- bis dreitägigen Workshops an den jeweiligen Schulen mit dem hannoverschen Rapper Spax und seinem Partner Lorenz von Seherr-Thohs erarbeitet. Die Kinder und Jugendlichen lernten dabei, wie sie ihre Gedanken am besten ausdrücken können. Insgesamt waren mehr als 70 Schüler aus den drei Schulen an dem Projekt beteiligt. Zwischen den Wortbeiträgen stellte Spax weitere im Projekt entstandene Texte vor. Musikeinlagen gab es unter anderem vom hannoverschen Rapper „Deeooh“. In den Pausen der Präsentationen konnten die Besucher direkt vor Ort T-Shirts per Siebdruck mit kurzen Slogans bedrucken, die den Texten der Schüler entnommen waren. „Wir nutzen damit die Gelegenheit, ausgewählte Statements in die Öffentlichkeit zu tragen“, sagte Spax. Unter anderem wanderten die Botschaften „Angst ist (k)ein guter Begleiter“, „F#uck Fake Friends“, „Jede(r) ist schön“ oder auch „Geduld bedeutet, man hat Kraft zu warten“ von den Textblättern auf die Kleidungsstücke.
Weitere Informationen zum Projekt: http://demokratie.laatzen.de/de/speakers-corner.html