Laatzen. „Anlass meines heutigen Besuchs ist der regelmäßige Austausch, der eine zeitlang wegen Corona nur eingeschränkt möglich war“, sagte Dr. Silke Lesemann, die für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständige SPD-Landtagsabgeordnete. Sie war am Mittwoch zu Gast in der Grundschule Pestalozzistraße in Laatzen und sprach mit Schulleiter Axel Paulig und Konrektor Jan Robert Ellrott über die aktuelle Situation an der Schule..
Für ihre Arbeit als Landtagsabgeordnete sei es wichtig zu sehen, wie die Lage vor Ort ist und was gut läuft und was nicht. „Das trage ich dann zurück in die Landespolitik“, so Lesemann. Der Schulleiter freute sich über den Besuch von Lesemann: „Es ist schön, dass sich jemand aus der Politik dafür interessiert, was vor Ort passiert.“ Die Grundschule sei bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen, allerdings breite sich das Virus jetzt allmählich aus, berichtete Paulig. 66 der 349 Kinder hätten sich seit Schuljahresbeginn mit Corona infiziert. Positiv sei, dass seine Kolleginnen und Kollegen verschont blieben. Dadurch komme es nicht zu Personalengpässen und Unterrichtsausfällen. „Eine Verbreitung unter der Lehrerschaft wäre gar nicht tragbar“, so Paulig. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kinder seien sehr unterschiedlich. Manche hätten sich auch zu Zeiten des Home Schoolings sehr gut entwickelt, anderen habe dies nicht gut getan. Zu den Folgen zählten ein Leistungsabfall und Lernlücken. „Besonders für Kinder von Eltern, die selbst wenig Schulbildung haben, ist es schwer, mitzukommen“, so Paulig. Für sie sei die Rückkehr zum Präsenzunterricht sehr wichtig gewesen.
Der Schulleiter lobte das Programm Startklar der SPD-geführten Landesregierung, das Gelder für die Förderung von Schülern mit Lerndefiziten zur Verfügung stellt, aber auch Aktivitäten in der Schule finanziell unterstützt. Die Schule erhielt im vergangenen Jahr rund 7.400 Euro und in diesem Jahr rund 14.400 Euro aus den Landesmitteln. „Auch wenn man nicht wirklich kompensieren kann, was Kinder und Jugendliche während Corona verpasst haben, bringt dieses Programm zumindest Abwechslung und ermöglicht beispielsweise Ausflüge, da die Klassenfahrten ausfallen“, so Lesemann. Die Schule hat von dem Geld bereits eine Aufführung des Klecks-Theaters finanziert. „Wir hatten ein Orchester zu Gast - das war bombastisch für die Kinder“, so Paulig. Für den Sommer will die Schule einen Trommel-Workshop oder einen eintägigen Sporttag organisieren. Auch ein Ausflug der dritten Klassen ins Wisentgehege in Springe ist geplant. „Bürokratiearme Programme helfen in dieser Situation am besten, damit die Unterstützung schnell ankommt“, betonte Lesemann.
Lob vom Schulleiter gab es außerdem für die Entscheidung der SPD-geführten Landesregierung, eine Testpflicht mit fünf Tests pro Woche an den Schulen einzuführen. „Das gibt uns allen etwas mehr Sicherheit.“ Da es an PCR-Tests in Deutschland mangelt, hofft Paulig, dass Lehrer in die Liste der bevorzugten Berufsgruppen aufgenommen werden. „Schließlich sind wir systemrelevant.“ Für die Zukunft wünscht sich Paulig außerdem Lüftungsgeräte beziehungsweise im Falle eines Neubaus der Schule eine Lüftungsanlage. Der Schulleiter betonte, dass die Schule baulich nicht mehr auf der Höhe der Zeit sei. Es fehlten Räume, zum Beispiel Differenzierungsräume. Außerdem seien sie zu klein, ebenso wie die provisorische Mensa in einem umgebauten Klassenraum. Auch für die Themen Inklusion und Digitalisierung sei man nicht gut gerüstet und die Heizungsanlage falle regelmäßig aus. Paulig hofft, dass die Stadt Laatzen in naher Zukunft tätig wird.