Laatzen.
Manche Bewohner befürchteten schon Schlimmeres, als gegen 19.15 Uhr im Schubertweg acht Fahrzeuge der Laatzener Ortsfeuerwehr mit zusammen 32 Kräften anrückten und vor dem Margarethenhof anhielten, dort hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Ein schriller Ton war zu hören, eine Leuchte am Eingang blitzte. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung. Vier Vermisste waren zu retten und ein Zimmerbrand zu löschen.
Nach einer kurzen Lageerkundung rüsteten sich mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten aus. Im Vordergrund stand dann die Rettung der von Rauch eingeschlossenen Personen. Auf dem rechten äußeren Treppenraum rief außerdem ein Rollstuhlfahrer lautstark um Hilfe. Sofort wurde er beruhigt und mit viel "Manpower" gerettet. Weitere Laatzener Retter trugen große Schlauchpakete über das Treppenhaus in das 1.Obergeschoss, aus zwei C-Rohren wurden die Flammen bekämpft. Von außen speiste die Feuerwehr über Schläuche die Wandhydranten ein, so konnten die Trupps auf den Etagen aus den Öffnungen der festen Löscheinrichtungen Wasser entnehmen. Wegen des starken Qualms setzten die Einsatzkräfte auch einen mobilen Rauchverschluss ein, um eine weitere Rauchausbreitung zu verhindern. Vor dem Haupteingang richtete Maschinist Robert Fest derweil die Drehleiter auf, um ggf. auch von außen Hilfe leisten zu können. Außerdem verlegten die Helfer zahlreiche Schlauchleitungen, um genügend Löschwasser vor Ort zu haben.
Die Anwohner sowie das dienstfreie Personal beobachteten gespannt das sehr echt wirkende Szenario. "Es ist sehr spannend der Feuerwehr bei ihrer Arbeit zuzugucken, so bekommen wir einen Einblick in die Arbeitsabläufe und können unsere Tätigkeiten anpassen und optimieren", sagte Heimleiterin Julia Messinger am Rande der Übung. Sie lobte das transparente und professionelle Vorgehen der ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Zum Ende der Übung gab es einen kleinen Imbiss sowie kalte Getränke. Im Seniorenzentrum Mozartpark in Laatzen-Mitte leben 166 Seniorinnen und Senioren, betreut werden sie von insgesamt 100 Mitarbeitern.
In einer kurzen Nachbesprechung ging Übungsleiter Thorsten Buth, er hatte die Übung zusammen mit Gruppenführer Patrick Lockemann vorbereitet, kurz auf die Ausgangslage ein: "Wir hatten glücklicherweise nur vier Vermisste, da das Pflegepersonal schon die betroffene Etage geräumt hatte und das Feuer sich nur auf ein Zimmer beschränkte". Die Bewohner waren sicher hinter Rauchschutztüren geführt worden. So konnte sich die Feuerwehr schnell auch um die Bekämpfung des Zimmerbrandes kümmern. An diesem Abend handelte es sich nur um eine Übung der Ortsfeuerwehr Laatzen, bei einem realen Feuer wären noch weitere Rettungsmittel und Ortsfeuerwehren alarmiert worden.