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Verkehrsunfallstatistik: Rücksichtslos und oft zu schnell

Laatzen.

„Der Blick auf die Verkehrsunfallstatistik Laatzen ist gemessen an den Vorjahren nur leicht gestiegen“, so Gordon Hartmann, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes. 915 verzeichnete Unfälle, zu denen Hartmann und seine Kollegen gerufen wurden, (853 in 2017), meist mit glimpflichem Ausgang, keine zu beklagenden Toten. „Das Hauptaugenmerk liegt auf Laatzen Stadt und Alt- Laatzen, hier sind unsere Unfallaufkommen am höchsten.“ Die Risikogruppen der Kinder und Senioren sind, rein statistisch gesehen, unauffällig durch das Jahr 2018 gekommen. Präventionsarbeit, gezielte Ansprache und Aktionen rund um das Thema Verkehrssicherheit tragen Früchte. Die Statistik beherbergt neben den aufgenommenen Unfällen eine Rubrik, die im Polizeikommissariat Laatzen für großen Unmut sorgt.

Das leidige Thema Unfallflucht ist nach Aussage von Stefan Schwarzbard nicht nur ärgerlich, „es ist nach wie vor ein Straftatbestand“, so Schwarzbard. „Wir sehen uns einer Situation gegenüber, der Einhalt geboten werden muss.“

Die Aufklärung der Unfallfluchten ist im zurückliegenden Jahr gegenüber 2017 gesunken. „Wir verzeichnen für das Jahr 2018 249 Unfallfluchten, nur 34. 5 Prozent konnten aufgeklärt werden. Im Vergleich hierzu stehen 265 Unfallfluchten im Jahr 2017 mit einer Aufklärungsquote von 40 Prozent. Hier ist eindeutig Hilfe aus der Bevölkerung nötig.“ Viele Schäden, hierzu zählten auch „Parkrempler“, die vom Verursacher als Kavaliersdelikt heruntergespielt würden, seien für die Autohalter ärgerlich und letztlich eine Straftat. Für Schwarzbard und seine Kollegen ist die Ignoranz der Verkehrsteilnehmer nur schwer verständlich. Wie schon in den zurückliegenden Monaten wies er darauf hin, dass manche Versicherer den sogenannte Rabattretter anbieten: Wer diese nur leicht teurere Option wählt, wird bei einem Unfall  im Jahr nicht tariflich heraufgestuft. Voraussetzung ist allerdings, dass der Verursacher sich der Verantwortung nicht entzieht. Um den Geschädigten künftig die Chance auf Begleichung der Reparaturkosten zu ermöglichen, ruft Schwarzbard nach wie vor den aufmerksamen Bürger auf, sich zu melden, wenn ein Vergehen bemerkt wird. „Zivilcourage ist wieder gefragt“, sagt er, „lieber nehmen wir einen gemeldeten Schaden zehn Mal auf, als gar nicht.“

Karin Schrader, Stadt Laatzen, Team Sicherheit und Ordnung bereitet eine weitere Entwicklung in Laatzen Sorgen. Die Geschwindigkeitsverstöße. Um einer der Hauptunfallursachen entgegenzutreten, steht die Tempoüberprüfung ganz oben auf ihrer Liste. „Unser Glück ist, dass wir seit geraumer Zeit personell breiter und somit besser aufgestellt sind, als in den Vorjahren. Mehr Kontrollen, mehr Ahndungen, so konnten wir 2018 im Rahmen von 203 Maßnahmen in Summe 7.848 Geschwindigkeitsüberschreitungen verzeichnen. Ein trauriger Rekord, denn im Vergleichszeitraum 2017 wurden 5.574 Verstöße registriert.

Um das Jahr 2019 noch verkehrssicher zu machen, wird es auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und der Stadt Laatzen geben. Die Verkehrssicherheitsarbeit an Kindertagesstätten, Schulen und Einrichtungen für Senioren sieht zahlreiche präventive Maßnahmen vor.