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Weihnachtsbräuche aus der Welt

Adventszeit. Warum feiern wir Weihnachten so, wie wir es feiern. Warum wird sich ein Baum in die Wohnung gestellt, warum gibt es Geschenke, warum wird eine Krippe aufgebaut, oder warum gibt es bestimmte Gerichte zum Weihnachtsfest? Weihnachten wird an vielen Orten der Welt gefeiert. Mitunter mit Bräuchen, die uns sehr fremd vorkommen. Die Adventszeit kann genutzt werden, um sich diesen Fragen zu stellen und ihnen einmal auf den Grund zu gehen. .

Einige Weihnachtsbräuche aus der Welt

Brasilien: Die Weihnachtsfeier der Brasilianer beginnt am 24. Dezember. Der Weihnachtsmann bringt jedoch erst am späten Abend Geschenke vorbei. Trotz tropischer Hitze vertreiben sich die Menschen bis zum Abend die Zeit mit köstlichem Truthahn, der als traditionelles Gericht von den Nordamerikanern übernommen wurde.

Chile: Vom katholischen Glauben geprägt, hat die Weihnachtstradition in Chile einen hohen Stellenwert. Es ist ein besinnliches Fest für die ganze Familie mit vielen Bräuchen: Bunt geschmückte Weihnachtsbäume, festliche Kleidung und köstliches Essen bei 30 Grad im Hochsommer. Santa Claus, in Chile „Viejito Pascuero“ genannt, reicht den Kindern Geschenke durch Schornsteine und Fenster, die sie nach der Mitternachtsmesse auspacken dürfen. Der „Cola de Mono“ ist ein traditionelles Weihnachtsgetränk. Übersetzt bedeutet es Affenschwanz. Pisco, Milchkaffee, Zucker und Vanille sind die bevorzugten Zutaten.

China: Der Heiligabend ist in China für Pärchen reserviert: Verliebte verbringen ihn gemeinsam und machen sich einen schönen Abend. Geschenke gibt es auch, traditionell einen Apfel. Apfel heißt auf Chinesisch ‘Ping Guo’, der Weihnachtsabend ‘Ping An Ye’. ‘Ping’ steht dabei für ‘Frieden’ und ‘Sicherheit'”.

Finnland: Gemeinsam gönnen sich finnische Familien ein ordentliches Schwitzbad in der Sauna. Nach erhöhten Temperaturen sorgt der traditionelle Spaziergang zum Friedhof für Abkühlung. Als Weihnachtsritual hinterlässt dort jeder eine Kerze für seine verstorbenen Lieben. Ebenfalls anders: süßes Reis-Porridge statt saftigem Braten. Bei dieser traditionellen finnischen Weihnachtsspezialität wird Reis mit Milch aufgekocht und mit einer Suppe aus Früchten, Zimt und Zucker serviert.

Frankreich: Truthahn, Foie Gras und Lachs – exquisites Essen ist ein fester Bestandteil des französischen Weihnachtstages. Abgesehen von einigen zusätzlich aufgetischten Köstlichkeiten, unterscheidet sich das Fest der Franzosen jedoch nicht allzu sehr von dem deutschen.

Italien: Der Startschuss für italienische Weihnachten fällt am 8. Dezember mit Mariä Empfängnis, dem Tag der unbefleckten Empfängnis. Pünktlich an diesem Tag finden auch die Weihnachtsbäume ihren Platz im heimischen Wohnzimmer. In Mittel- und Süditalien ziehen die Zampognari, Schäfer aus den Bergen, durch die Städte und Dörfer und sorgen mit Dudelsack-Klängen für weihnachtliche Stimmung. Nicht fehlen darf außerdem der Panettone, ein leckerer Hefekuchen. Die Tradition besagt weiter, dass am Tag des 24. kein Fleisch auf dem Weihnachtstisch landen darf.

Kanada: Am Weihnachtsmorgen wird es in der Provinz Nova Scotia in Kanada laut. Denn einige der Einwohner dort maskieren sich und ziehen von Haus zu Haus. Dabei machen sie mit Ketten und Glocken so viel Lärm wie möglich. So lange, bis sie genügend Süßigkeiten zugesteckt bekommen, um sie von ihrem Umzug abzulenken. Dies nennt sich ‘Belsnickeling'. In der Provinz Labrador hingegen, sammeln die Menschen Rüben ein und höhlen sie aus. Sie stellen eine Kerze hinein und schenken sie dann ihren Kindern.

Polen: Der festliche Tisch wird mit einem Teller mehr gedeckt, falls unerwarteter Besuch kommt. Allerdings beginnt das Weihnachtsessen erst, wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist. Teil der Tradition sind außerdem die Weihnachtsoblaten: Auf jedem Teller wird eine Oblate platziert, die meist mit einem Bild bedruckt ist. Vor dem Essen bricht man dann für jedes Familienmitglied ein Stück ab und teilt es mit den anderen Feiernden.

Zentralamerika: Laut, fröhlich und kulinarisch ungewöhnlich geht es zur Weihnachtszeit in den zentralamerikanischen Ländern Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama zu – und das bei durchschnittlich 26 Grad auch in dieser Jahreszeit. Eingeläutet wird die festliche Saison bereits Mitte Dezember: In Anlehnung an den Pilgerweg nach Bethlehem und die Herbergssuche von Maria und Josef ziehen Familien bei den “Posadas” mit Kerzen und Fackeln durch die Straßen. Sie kehren bei den Nachbarn ein und singen traditionelle Lieder. Es wird auf siebenzackige sternförmige Piñatas geschlagen, die mit ihren sieben Zacken die sieben Todsünden symbolisieren. Als Belohnung warten zahlreiche süße und herzhafte Leckereien. Kulinarisch dürfen zu Weihnachten in vielen zentralamerikanischen Ländern „Tamales“ nicht fehlen. Dabei handelt es sich um in Bananenblätter eingewickelte Maisteigtaschen, die unterschiedlich gefüllt werden: meist mit einer Fleischfüllung aus Huhn oder Schwein, mit Gemüse- oder Bohnenmus.