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Woher stammen die Weihnachts-Traditionen? – Weihnachtsgeschenke

Adventszeit. Warum feiern wir Weihnachten so, wie wir es feiern. Warum wird sich ein Baum in die Wohnung gestellt, warum gibt es Geschenke, warum wird eine Krippe aufgebaut, oder warum gibt es bestimmte Gerichte zum Weihnachtsfest? Die Adventszeit kann genutzt werden, um sich diesen Fragen zu stellen und ihnen einmal auf den Grund zu gehen. .

Weihnachtsgeschenke

Martin Luther hat die vorher auch in seinem Hause übliche Bescherung am Nikolaustag (es gibt Haushaltsrechnungen aus dem Hause Luther über Geschenke für das Gesinde und die Kinder zu St. Nikolaus aus dem Jahre 1535 und 1536) auf den Heiligabend verlegt, da die evangelische Kirche keine Heiligenverehrung kennt. Evangelischer Gabenbringer war nun nicht mehr hl. Nikolaus, sondern der „Heilige Christ“, wie Luther das Jesuskind nannte. Aus dieser Abstraktion entstand in Thüringen, auch andernorts, das engelsgleiche Christkind. Es erscheint seit dem 17. Jahrhundert in den weihnachtlichen Umzugsbräuchen, in denen Maria, Josef und das Jesuskind durch die Straßen zogen – wie heute vielerorts die Sternsinger –, begleitet von weiß gekleideten Mädchen mit offenem Haar als Engel, angeführt von dem verschleierten „Christkind“. Nach 1800 wurde aus Knecht Ruprecht, ursprünglich der strafende Begleiter von Nikolaus und Christkind, allmählich der Weihnachtsmann.

1930 brachten dem Deutschen Atlas der Volkskunde zufolge der Weihnachtsmann (vorwiegend im evangelischen Norden und Nordosten) und das Christkind (vorwiegend im Westen und Süden und in Schlesien) die Geschenke. Die Grenze verlief zwischen Westfalen und Friesland, Hessen und Niedersachsen und Thüringen und zwischen Bayern und Thüringen, ging durch Südthüringen, südliches Sachsen bis nach Schlesien. Im 18. Jahrhundert war es noch ganz anders gewesen: Der Nikolaus hatte in katholischen Gebieten die Geschenke gebracht, das Christkind in evangelischen. Mit zunehmender Beliebtheit des Weihnachtsfestes und des Christkindes wurde der Geschenktermin auch in den katholischen Gebieten vom Nikolaustag auf Heiligabend verschoben, das Christkind übernommen.

Der Weihnachtsmann ist eine synkretistische Gestalt, die Elemente aus Nikolaus, Knecht Ruprecht und dem rauen Percht in einer entdämonisierten Form vermischt. Eine Zeichnung von Moritz von Schwind im Münchener Bilderbogen Nr. 5 von 1848 unter dem Titel „Herr Winter“ – der allerdings von den Menschen gemieden wird – gilt als frühe Darstellung, jedoch ist sie nicht die einzige. Ältere Schilderungen liegen in dichterischer Form aus Nordamerika vor, hier „Santa Claus“ genannt. Die Kleidung, die in Deutschland erst nach 1945 überwiegend rot dargestellt wird, übernahm er von Knecht Ruprecht, den wallenden Bart von gängigen Gott-Vater-Vorstellungen. Im Brauchtum für Kleinkinder bringt er die Geschenke, bösen Kindern jedoch eine Rute.

Die nordische Sagengestalt des Nisse (von dänisch Niels für Nikolaus), deutsch adaptiert als Wichtel, erinnert mit ihrer roten Mütze an den Weihnachtsmann. Davon abgeleitet ist der Brauch des Wichtelns in der Vorweihnachtszeit, in dem man sich gegenseitig und anonym in zufälliger Zuordnung von Schenkendem und Beschenktem beschenkt.

Die bereits im Altertum bekannten Geschenke zu Neujahr lebten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein fort, lokal sogar bis heute, als Geldgratifikationen an Postboten, Zeitungsfrau, Müllabfuhr usw. Laut Börsenblatt wurden 2007 auch ein Fünftel der innerfamiliären Weihnachtsgeschenke in Form von Gutscheinen oder Geld weitergereicht. Die Weihnachtsbescherung geht jedoch auf die Nikolausbescherung zurück. Als „Lüttenweihnachten“ bezeichnet man das Schmücken eines Weihnachtsbaumes für Tiere im Wald mit Futter.

Quelle Wikipedia.