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Zu den Hinweisen über mutmaßlich zu schwere schriftliche Abiturprüfungen in Mathematik erklärt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne:
„Die Hinweise zu den diesjährigen Abiturprüfungen im Fach Mathematik nimmt das Niedersächsische Kultusministerium ernst und wird die Aufgabenstellungen, insbesondere aber auch die Auswirkungen auf die Prüfungsergebnisse, sorgfältig überprüfen. Erst nach einer solchen fachlichen Überprüfung wird zu entscheiden sein, ob sich weitere Schlussfolgerungen hieraus ergeben. Das niedersächsische Abitur ist und bleibt anspruchsvoll. Daher muss fachlich sorgfältig vorgegangen werden, nicht nach Gefühlslage." Zum derzeitigen Zeitpunkt kann Folgendes festgestellt werden: An den Prüfungen im Fach Mathematik haben ca. 13.000 Prüflinge auf erhöhtem Anforderungsniveau und ca. 6.000 Prüflinge auf grundlegendem Anforderungsniveau teilgenommen. Die Rückmeldungen beziehen sich auf beide Anforderungsniveaus. Die Aufgabenstellungen beruhen auf den Vorgaben der Bildungsstandards, des niedersächsischen Kerncurriculums und der fachbezogenen Hinweise.Im Rahmen der Erstellung der Aufgaben für das Zentralabitur durch praxiserfahrene Fachkommissionen werden verschiedene Qualitätskontrollen durchgeführt. Erst nach mehrfacher inhaltlicher und formaler Prüfung erfolgt eine Freigabe durch das Ministerium.Die Aufgaben des Pflichtteils stammen aus dem länderübergreifenden Aufgabenpool, die des Wahlteils stammen zum einen Teil aus dem länderübergreifenden Pool, zum anderen Teil wurden sie von der niedersächsischen Aufgabenkommission erstellt. Hinsichtlich dieses Verfahrens besteht kein Änderungsbedarf. Es gibt bereits ein mehrstufiges Kontrollverfahren, welches die Bewältigbarkeit der Prüfungsaufgaben ebenso gewährleisten soll wie auch deren Vergleichbarkeit im Zentralabitur: Die niedersächsischen Aufgaben, entwickelt von einer 11-köpfigen Fachkommission, werden von zwei unabhängigen Gruppen von Mathematikfachleuten nachgerechnet und kontrolliert. Nach dieser Überprüfungsschleife werden die Aufgaben erneut extern begutachtet und nachgerechnet. Diese zusätzlichen Kontrollschritte sind nach der Auswertung der Abiturprüfung im Fach Mathematik im Jahr 2016 eingeführt worden. Grundsätzlich kommen Abweichungen zu den Vornoten vor, über die das Ministerium im Rahmen der jährlich veröffentlichten Gesamtergebnisse informiert. Um festzustellen, ob es in der diesjährigen Abiturprüfung im Vergleich zu den Vorjahren ungewöhnliche Abweichungen zwischen den Vornoten und den Klausurergebnissen gibt, müssen die Arbeiten zunächst korrigiert und bewertet werden.Die Prüfungsergebnisse der Mathematikklausuren bleiben also abzuwarten. Erst nach Vorliegen dieser Ergebnisse kann abschließend über mögliche Ableitungen entschieden werden. Die Lehrkräfte sollen auch den Korrekturzeitraum ohne Druck nutzen können. Daher sind finale Erkenntnisse vor Juni unwahrscheinlich. Da es auch in anderen Ländern augenscheinlich vergleichbare Vorgänge gibt, wird ein Austausch zwischen den Ländern erforderlich sein, um die Sachverhalte zu klären. Tonne abschließend: „Die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen können sich in jedem Fall darauf verlassen, dass eine gewissenhafte Sachprüfung erfolgt. Zunächst aber sollten sie sich nun auf ihre weiteren Prüfungen konzentrieren."