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"Wir wünschen allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern besinnliche, friedliche und fröhliche Feiertage zum Lichterfest Chanukka, das in diesem Jahr vom 23. bis 30. Dezember gefeiert wird", so Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf. Die Redaktion von CON und LON schließt sich den guten Feiertagswünschen an. Der Ministerpräsident wird heute beim Chanukka-Fest auf dem Opernplatz in Hannover ab 17 Uhr ein Grußwort halten, es beginnt wie alle jüdischen Feste am Vorabend bei Sonnenuntergang.
In der Zeit des acht Tage dauernden Chanukka-Festes spielt das Licht als Symbol der Zuversicht, der Ermutigung und der Hoffnung eine zentrale Rolle. "Viel Licht ist bitter nötig. Denn in diesem Jahr hat sich mit dem schrecklichen Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle ein dunkler Schatten über das jüdische Leben in unserem Land gelegt. Deshalb müssen wir alle mehr denn je fest an der Seite jüdischer Bürgerinnen und Bürger stehen", so Ministerpräsident Stephan Weil. Die Botschaft zum Chanukka-Fest laute deshalb klar und deutlich: "Wir geben Antisemitismus und jeglicher Form von Ausgrenzung, Intoleranz und Hass in Niedersachsen keinen Platz. Niemand soll Angst haben seinen Glauben zu leben und eine Synagoge, Kirche, Moschee oder andere Religionshäuser zu besuchen."
Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, machte deutlich, dass "eine jede und ein jeder mehr denn je aufgefordert ist, sich gegenüber Antisemitismus, Rechtsextremismus und allgemeiner Menschenfeindlichkeit lautstark zu erheben. Wir alle tragen Mitverantwortung dafür, dass in unserem Land Menschen verschiedener Nationalität und unterschiedlichen Glaubens friedlich und in guter Nachbarschaft zusammenleben können." Zu einer guten Nachbarschaft gehöre auch das gemeinsame Feiern von Festen. Das Besondere in diesem Jahr sei, dass das Weihnachtsfest mit dem Chanukka-Fest zusammenfällt. "Lassen Sie uns durch das gemeinsame Feiern unserer religiösen Feste ein Zeichen setzen für Frieden und Toleranz zwischen Religionsgemeinschaften", so Schröder-Köpf.
Hintergrund: Eingeführt wurde Chanukka im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.). Gefeiert wird in dieser Zeit die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem nach dem Sieg über die syrische Dynastie der Seleukiden. Gedacht wird auch der Zeit, in der Israel unter der griechischen Herrschaft leiden musste. Gefeiert wird zu Chanukka abends im Kreise der Familie, dabei wird aus der Tora vorgelesen und an die Vergangenheit gedacht. Die Kinder bekommen an jedem der acht Feiertage kleine Geschenke. Zum Festmahl werden meist Ölspeisen gereicht, wie zum Beispiel Krapfen und Latkes (kleine, frittierte Kartoffelpuffer). Diese sollen an das Wunder des brennenden Öls im Tempel erinnern. Nach Einbruch der Dunkelheit wird täglich eine Kerze der Chanukkia angezündet, einem acht- oder neunarmigen Kerzenleuchter. Acht sind für die acht Tage, der neunte ist der "Lichterhalter" - in ihm steckt die Kerze, mit der man die anderen erleuchtet.