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Bürgerbegehren gegen Schulstandort

Vorne v.l. Saskia Kefel und Annika Weimann; hinten v.l. Nicole Möhle, Bürgermeisterin Ramona Schumann und Jessica Rademacher

Schulenburg.

Eine Elterninitiative hat jetzt begonnen, ein Bürgerbegehren gegen den knappen Beschluss des Rates der Stadt Pattensen (15 zu 14 Stimmen) über den Standort der neuen Grundschule in Schulenburg einzuleiten. Das Begehren spricht sich für den Bau der neuen Schule am Standort Süd aus. "Wir wünschen uns für das weitere Vorgehen die Aufmerksamkeit aller Pattenser Mitbürger und bitten diese um ihre Unterstützung. Wir werden in den nächsten Wochen ihre Unterschrift brauchen, damit es nicht nur bei dem Antrag auf Bürgerbegehren bleibt, sondern diesem stattgegeben wird und es zu einem Bürgerentscheid für den Standort Süd führen kann", erklären die Eltern. 

Hintergrund: Zur Auswahl stehen zwei Grundstücke in Schulenburg. Standort Süd (Osterlandweg, am TSV Sportplatz) und Standort Nord (an der Domänenkreuzung). 

Der Ortsrat Schulenburg hatte sich in seiner vorangegangen Ortsratssitzung für den Bau der neuen Grundschule für die Kinder aus Jeinsen, Vardegötzen, Thiedenwiese und Schulenburg für den Standort Süd ausgesprochen. "Keiner von uns hatte damit gerechnet, dass der Beschluss des Rates für den gegenteiligen Standort getroffen werden würde", betonen die Eltern der Initiative. Die Mitbürger, aber insbesondere die Eltern der betroffenen Kinder, seien fest davon ausgegangen, dass die Wahl auf den Standort Süd fallen würde.

"Wie aus den Berichten zu entnehmen ist, ist doch der einzige Vorteil des Standorts Nord im Wesentlichen nur der kürzere Schulweg für die Kinder aus den Ortschaften Jeinsen, Thiedenwiese und Vardegötzen", sind die Eltern sicher. Die Schließung der Leinetalschule in Jeinsen sei sehr zu bedauern, aber dieser Beschluss wurde vom Rat mit einer endeutigen Mehrheit gefasst, stellen die Eltern jetzt klar.

Die vielen Vorteile des Standortes Süd liegen nach Ansicht der aktiv gewordenen Eltern eindeutig auf der Hand: 
"- fast doppelte Fläche bei sogar etwas geringerem Anschaffungswert 
- großzügige Planung möglich, die Raum für zukünftig notwendige Erweiterungen lässt 
- verkehrssichere Lage (30er Zone bereits vorhanden) 
- neben Grundschule und Turnhalle hätte auch die neue Kindertagesstätte ausreichend Platz 
- möglicherweise Platz für ein neues Feuerwehrgerätehaus
- ausreichend Parkplatzmöglichkeiten für alle 
- eventuell eine Wendeschleife für den Schulbus, so dass die Kinder direkt an der Grundschule ein-/aussteigen können 
- Synergieeffekte zwischen Kindertagesstätte und Grundschule 
- Synergieeffekte mit dem Sportverein (Stichwort Sportabzeichen, Bundesjugendspiele) 
- kurzer und sicherer Weg in die Feldmark bzw. zum Marienberg und Schloss Marienburg für Ausflüge in die Natur
-       Ãœbernahme der Fahrtkosten für den Schulbus ab einem Schulweg von 2 km
-       Ruhigere Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler", führen sie auf.

Der Nachteil des Standorts Nord sind aus ihrer Sicht noch eindeutiger: Die Grundschule würde direkt an der stark befahrenen Landstraße gebaut werden. Die Schüler wären nach Ansicht der Eltern am Standort Nord den ganzen Tag Verkehrslärm ausgesetzt. "Wir können uns nicht vorstellen, dass man die Klassenzimmerfenster öffnen kann und dann noch in Ruhe lernen kann. Zudem sind die Kinder auch auf dem Schulhof den Abgasen an dieser vielbefahrenen Straße ausgesetzt."

Die Initiative wird am Freitag, 8. Mai, in der Zeit von 14 Uhr bis 19 Uhr am NP Markt in Schulenburg informieren. Auch am Samstag, 9. Mai, wird in der Zeit von 8 bis 17 Uhr dort informiert und Unterschriften gesammelt. "Wir bitten Sie, aufgrund der besonderen Situation durch die Coronapandemie Ihren eigenen Stift dabei zu haben und wahren Sie bitte den vorgeschriebenen Abstand." Weitere Termine und wo die Listen ausliegen, werden in den nächsten Tagen mitgeteilt.