Pattensen.
Der erste Pattenser Bürgerentscheid zur Standortfrage der neuen, gemeinsamen Grundschule für Schulenburg, Jeinsen, Vardegötzen und Thiedenwiese hat den Ratsbeschluss vom 23. April bestätigt. Die neue Grundschule wird demnach am Standort Nord gegenüber der Domäne in Schulenburg errichtet. "Wir sind froh, dass damit der von unserer Initiative und dem Jeinser Ortsrat favorisierte Standort bestätigt wurde, wenngleich wir uns natürlich erhofft hätten, dass sich auch die Mehrheit der Abstimmenden für Nord positioniert", erklären in einer gemeinsamen Stellungnahme die Initiative "Schule vor Ort: Rettet die Leinetalschule" und der Ortsrat Jeinsen.
"Das Ergebnis des Bürgerentscheids bestätigt aber auch, dass es in dieser Sache im Grunde nur Verlierer gibt: Die Jeinser verlieren ihre Leinetalschule und die Schulenburger erhalten nicht den favorisierten Standort für den Neubau", fassen Initiative und Politik zusammen.
Sie könnten die Unzufriedenheit der Standort-Süd-Befürworter absolut nachvollziehen: "Denn der Bürgerentscheid wurde getragen von einem hohen Einsatz und viel Engagement der Schulenburger BI. Einen Bürgerentscheid zu initiieren, ist ein großes Wagnis und erfordert viel Mut. Denn der Ausgang ist denkbar ungewiss und gleichermaßen bindend für die nächsten zwei Jahre. Wir sprechen daher der Schulenburger BI „Standort Süd“ unseren Respekt aus, dass sie sich diesem Wagnis gestellt hat und der Stadt Pattensen samt all ihren Bürger eine neue Erfahrung ermöglicht hat."
Gleichermaßen danken die Autoren der BI Schulenburg „Standort Süd“ für einen fairen und aufrichtigen Umgang miteinander: "Wir freuen uns, dass wir diese Energie nun weitertragen können, damit unsere neue Grundschule eine stabile gemeinsame Basis erhält."
Der größte Dank gelte allen Unterstützern, die den Bürgerentscheid vorbereitet haben. "Besonders stolz sind wir darauf, dass wir Unterstützung aus allen Pattenser Ortsteilen erfahren durften."
Mit der finalen Standortwahl beginne nun ein neuer Abschnitt des Dialogs mit der Stadtverwaltung und Politik. "Denn unser Ziel ist es, dass es für die Jeinser und Vardegötzer Schüler einen guten Übergang in und einen angenehmen Schulalltag an der neuen Grundschule gibt, nachdem die Leinetalschule geschlossen ist."
Und auf der Agenda stehen einige grundsätzliche Themen:
▪ Eingängige Überprüfung, Bewertung und – falls erforderlich – Verbesserung der Schulwegsituation im Ortsteil Jeinsen (insbesondere im Bereich Bürgermeister-Rasch-Straße / Garvestraße / Kirchstraße / Calenberger Straße, wo sich der Schulweg mit dem Verkehrs-weg der KiTa-Kinder und -Eltern kreuzen wird)
▪ Errichtung der Bushaltestelle „Garvestraße“ auf der Gegenseite aus Richtung Schulenburg kommend (bislang existiert nur eine Bushaltestelle in Richtung Schulenburg); zuzüglich Überquerungshilfe
▪ Errichtung einer Tempo-30-Zone für den Bereich Calenberger Straße / Ippenstedter Straße
▪ Überprüfung der Busfahrpläne samt Anzahl der eingesetzten Busse von RegioBus in den Stoßzeiten
▪ Übergangsmanagement der Schüler der Leinetalschule in die neue Grundschule
▪ Verbesserung der Kommunikation und des Informationsaustauschs zwischen Schulträger und Schuleltern
"Darüber hinaus fordern wir, dass die Leinetalschule bis zur vollständigen Fertigstellung der neuen Grundschule in Schulenburg für den Schulbetrieb zur Verfügung steht und unsere Schüler nicht in einem Provisorium untergebracht werden, falls sich der Neubau verzögert. Denn die Schüler der Leinetalschule tragen bereits die große Last, dass ihre Schule geschlossen wird." Eine zusätzliche „Zwischenlösung“ in Form eines Provisoriums sehen Initiative und Ortsrat als nachteiligen Prozess im Rahmen eines gelungenen Übergangsmanagements. "Wir freuen uns auf die nächsten Schritte und stehen für einen weiteren Austausch gern zur Verfügung."