Pattensen.
Am Mittwoch, 1. Februar, hat die bundesweit bekannte und durch die Initiative „Schule im Aufbruch“ bekannt gewordene Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld gemeinsam mit zwölf Schülern die Ernst-Reuter-Schule (ERS) Pattensen besucht und einen Vortrag gehalten.
Rasfeld, die bis Ende Juli 2016 Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum war, steht für einen Paradigmenwechsel in der Lern- und Schulkultur: Lernen im Leben an ernsthaften Aufgaben, die Schülerinnen und Schüler im Zentrum selbstbestimmter Lernprozesse, Vertrauen in die Potenziale der Kinder und Jugendlichen, Wertschätzung, Citizenship Education, Herausforderungen und positive Erfahrungen mit Diversity in einer inklusiven Schule.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Margret Rasfeld eine in Deutschland, Österreich und der Schweiz hoch anerkannte Expertin für diesen Vortrag gewinnen konnten“, freut sich Direktor Andreas Lust-Rodehorst über den Vortragsgast. Dem Vortrag im neuen Jahrgangsauditorium 9/10, welches für derartige Veranstaltungen künftig mehr genutzt werden soll, folgte das gesamte Kollegium der ERS, Eltern- und Schülervertreter sowie Vertreter der politischen Gremien der Stadt Pattensen. Ebenso hatten weitere interessierte Gäste auf Einladung der Schulleitung den Weg in den Neubau der KGS gefunden, hierzu zählten Schulleitungen mehrerer benachbarter Schulen der Stadt und der Region Hannover sowie Vertreter des Studienseminars 1 Hannover und des Studienseminars Hildesheim für das Lehramt an Gymnasien, zu dessen Pool von Ausbildungsschulen die KGS seit Beginn des zweiten Halbjahres gehört.
Rasfeld ging in ihrem Vortrag auf die Zukunftsherausforderungen des Bildungssystems ein und arbeitete heraus, dass Unterricht und Schule heute in der traditionellen Form strukturell, pädagogisch und inhaltlich immer deutlicher an Grenzen stoße. Wie die Initiative „Schule im Aufbruch“ und auch ihre ehemalige Schule, die Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ), diesen Herausforderungen begegnet, stellte sie zusammen mit den mitgereisten Schülern dieser Schule dem Auditorium in ihrem knapp zweistündigen Vortrag vor, dem sich noch Gesprächsrunden mit den Schülern anschlossen.
„Innerhalb der KGS Pattensen setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass sich Schule in Bezug auf Fachinhalte und Unterrichtsformen grundlegend wandeln muss, um die Schüler adäquat auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten“, erläutert Ulrich Ziehn, der Didaktische Leiter der Ernst-Reuter-Schule. Dazu passe, dass sich auch bundesweit immer mehr Schulen auf diesen Weg begeben, mit dem Ziel, Motivation und individuelle Förderung zum Unterrichtsprinzip zu machen. „Wir haben uns deshalb vorgenommen, in den nächsten Monaten erfolgreiche Beispiele wie die ESBZ, sogenannte ,Leuchttürme’ der deutschen Bildungslandschaft zu sichten, mit dem Ziel unser eigenes System zu transformieren und ein eigenes - auf unseren Standort und unsere Bedingungen zugeschnittenes - System zu entwickeln“, so Ziehn.
Die Ernst-Reuter-Schule komme mit diesem Vorhaben im Übrigen auch mehreren Entwicklungszielen aus dem neuen Schulprogramm nach, welches von der Schulgemeinschaft im Jahr 2015 beschlossen worden ist, ergänzt Direktorstellvertreterin Mirjam Gerull: „Im Schulprogramm haben wir uns nämlich selbst den Auftrag gegeben, bis Mitte des Jahres 2020 ein Konzept für die Planung, Durchführung und Auswertung von individualisierten Lernprozessen zu implementieren.“ Besonders freue sie, dass der Vortrag von Margret Rasfeld ein Stück weit die Augen geöffnet habe für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, deren Dringlichkeit Rasfeld mit einem Verweis auf die im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten „Global Goals“ unterstrich. Die darin definierten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sollen bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden und Schule müsse die allererste Adresse hierfür sein, so Margret Rasfeld.